Pflanzenblog - November 2021

Sommerpflege deiner Zimmerpflanze: welche Pflanzen jetzt raus dürfen und wie du sie fit durch die Hitze bringst

Palmwedel von unten fotographiert, darüber blauer Himmel und weisse Wolken

(C: Peter Fogden)

Die Eisheiligen sind vorbei, die Regenwolken vorübergezogen und vom Himmel lächelt dich ein wunderbarer, tödlich heißer Feuerball an. ☀️

Wir als verantwortungsbewusste Pflanzenmamas und Pflanzenpapas überlegen uns jetzt natürlich: Was tun für ein spaßiges Sommererlebnis?

Welche Pflanzen dürfen den Sommer im Freien verbringen? Und wie bringst du ihnen das schonend bei, damit sie nicht alsbald über einen Sonnenbrand meckern?

Wir haben Antworten. Für dich und deine grüne Crew.

Sommerpflege für deine Zimmerpflanze: Pflanzen im Sommer gießen, düngen, umtopfen und schneiden

Braucht es im Sommer eine besondere Pflege deiner Zimmerpflanze? Worauf musst du achten? Keine Angst, die Sommerpflege deiner Pflanzen ist alles andere als kompliziert.

Wir zeigen dir hier die 5 wichtigsten Punkte, was die Pflege angeht.

Übrigens findest du genauere und pflanzenspezifische Informationen immer auch im Pflanzenlexikon von feey.

Sommer-Tipp 1: deine Zimmerpflanze richtig gießen

Ein erfrischtes „Aahhh“, gefolgt von einem belebenden Schluck Wasser, entspringt so manchem Rachen bei hitzigen Temperaturen.

Verstohlene Blicke und gespitzte Pflanzenöhrchen richten sich lechzend diesen erquickenden Geräuschen zu. 👀

Ja, auch sie sehnen sich nach kühlen Tropfen. Nach einem „Aahhh“ und einem kitzelnden Kribbeln in den Wurzeln.

Spann deine Zimmerpflanzen nicht länger auf die Folter und gib ihren Bedürfnissen nach.

Taste vorher aber mit den Fingern 2-3cm tief die Erde deiner durstigen Freundinnen ab. Erst wenn die Erde trocken ist und dir vom Finger bröselt, gibst du ihnen einen Schluck Wasser. 💦

Wir können dir übrigens auch einige Zimmerpflanzen empfehlen, die sogar im Sommer nicht so schnell ins Schwitzen kommen. Dazu schaust du am besten mal im Blog über Pflanzen, die wenig Wasser brauchen, nach. 🌵

💧 Prinzipiell gilt: Im Sommer brauchen deine Zimmerpflanzen häufiger Wasser. Gieße sie nach dem Fingertest oder verpass ihnen ein Wasserbad und kontrolliere die Erde etwas häufiger als während der kühleren Tage. Erst wenn diese nicht mehr am Finger kleben bleibt, darfst du wieder wässern.

💧 Falls dir das nicht ausreicht, findest du im Gießblog noch weitere Tipps rund um Wasser, zum Beispiel, wie du Staunässe vermeidest.

Pflanze in weißem Topf in der Zimmerecke wird gegossen

Gießen solltest du jeweils nach dem Fingertest. (C: The Creative Exchange)

Sommer-Tipp 2: deine Zimmerpflanze richtig düngen

Die Rechnung ist einfach:

  • ☀️☀️☀️+💧💧💧= viel Photosynthese
  • viel Photosynthese = viel Wachstum
  • viel Wachstum = viel Hunger

Die Lösung ist genauso einfach: viel Hunger = mehr Dünger

Damit es deiner Pflanze aber nicht gleich schlecht wird vor lauter Dünger – denn ja, auch sowas gibt es 🤢 – hier noch das Wichtigste.

🍌 Düngepellet vor Flüssigdünger: Die Düngepellets steckst du einfach in die Erde deiner Pflanze. Bei jedem Gießen geben sie einen Teil der Nährstoffe ab. Das hat zwei Vorteile: 1. Du überdüngst deine Zimmerpflanze nicht. 2. Du musst viel seltener ans Düngen denken. In der Regel reicht es, während der warmen Jahreszeiten alle drei Monate ein bis drei Pellets abzugeben.

🍌 Im Notfall der Flüssigdünger: Bei akutem Nährstoffmangel ist es durchaus sinnvoll, deiner Pflanze einen Extrashot an Energie zu bieten. Dann macht eine Flüssigdünger-Abgabe übers Gießwasser Sinn. Danach kannst du mit den Pellets einem erneuten Mangel vorbeugen. Aber Achtung: Gibst du Flüssigdünger, darf die Erde nicht staubtrocken sein!

Natürlich reckt dein mathematisches Superhirn jetzt seinen Zeigefinger in die Luft und hat noch ein paar Fragen. 🤓

Wollen alle Zimmerpflanzen nur alle drei Monaten ein Düngepellet? 

Häufig ja. Allerdings kannst du über das Pflanzenlexikon rausfinden, ob deine Zimmerpflanze ein Vielfraß oder eine Fastenmeisterin ist. 🍽

Woran erkennst du einen Nährstoffmangel?

Das zeigt dir deine Pflanze auf viele Arten. Ein verlangsamtes Wachstum, gelb-orange Flecken oder gelb verfärbte Blätter, ein verformter Wuchs oder braune Blattränder sind typisch.

Dazu findest du im Erste-Hilfe-Blog noch mehr Informationen

Allerdings müssen wir auch ehrlich sagen, dass die Überdüngung das häufigere Problem ist und sich ähnlich präsentiert.

🍌 Noch mehr Tipps zum Düngen findest du im Dünge-Blog.

Sommer-Tipp 3: deine Zimmerpflanze umtopfen

Man munkelt ja, dass die beste Zeit zum Umtopfen der Frühling sei.

Allerdings kann es sein, dass deine Zimmerpflanze dann vielleicht noch gar nicht umziehen wollte. 🏡

Oder vielleicht ist der Frühling auch viel zu schnell an dir vorbeigezogen?

Was auch immer deine Umtopftaktik beeinflusst hat, du kannst deine Zimmerpflanzen auch getrost noch im Sommer umtopfen.

Sie wird auch jetzt noch genug Energie haben, um ihre Wurzeln im neuen Zuhause zu festigen. 💪🏿

🧺 Auf die Größe kommt es an: Achte darauf, dass der neue Topf nur wenig größer ist als der alte. Er sollte im Durchmesser ca. 2-3cm weiter sein.

🧺 Auf die Erde kommt es auch an: Billige Erde laugt schneller aus und verschlämmt (= sie speichert keine Luft und kein Wasser mehr), weshalb du häufiger umtopfen und mehr düngen musst. Unterm Strich rechnet es sich deshalb, eine qualitativ hochwertige Erde zu wählen, am besten ohne Torf. So können sich die Nährstoffe besser verteilen, ohne dass gleich ihr pH-Wert kippt.

🧺 Natürlich haben wir dir auch alles Wichtige zum Thema Umtopfen in einen Blog gepackt.👩🏼‍🌾

Sommer-Tipp 4: deine Zimmerpflanze zurückschneiden

Lass uns raten: Auch beim Schneiden hast du schon gehört, das gehöre zur Frühlingspflege.

Grundsätzlich gilt aber: Solange es genug warm ist und genug Licht für die Photosynthese da ist, darfst du an deiner Pflanze rumschnippeln.

Dann kann sie sich nämlich schnell regenerieren und sich von deinen chirurgischen Interventionen erholen. 🧑🏾‍⚕️

Ob du nun für ein kompakteres Wachstum, zum Vermehren oder wegen brauner oder gelber Blätter zur Schere greifst: Ein paar Punkte bleiben in jedem Fall die gleichen.

✂️ Hygienekonzept für Grünes: Vor dem Schnitt solltest du deine Schere, dein Messer oder deine Gartenschere desinfizieren. So gelangen keine Viren und Bakterien in die Wunde deiner Zimmerpflanze und sie bleibt gesund.

✂️ Weniger ist manchmal mehr: Dieses Credo gilt beispielsweise für Kakteen, die auf größere Eingriffe sensibel reagieren. Allgemein solltest du nicht mehr als 20 % der gesamten Pflanze abhauen, da sie sich von einer solchen Amputation schlecht erholt. 🦿

✂️ Falls du genauer wissen willst, wie und wo du deine Machete ansetzt, kannst du das auch auf unserem Schneideblog genauer ansehen. ⚔️

Umzug ins Freie: welche Pflanzen im Sommer nach draußen dürfen und wie du sie daran gewöhnst

Alte Steinfassaden mit einem Steinbalkon, der intensiv mit unterschiedlich hohen Pflanzen begrünt ist

(C: Annie Spratt)

Nicht nur du genießt zur warmen Jahreszeit gerne mal die feine Sommerbrise. Die eine oder andere deiner grünen Mitbewohnerinnen hält ihre Blätter gern in die Sonne oder zumindest mal in die frische Luft. 🏖

Welche deiner Pflanzen du ausquartieren darfst, wo du sie am besten platzierst und wie du sie an die Freiheit gewöhnst, erfährst du hier.

Welche Pflanzen im Sommer ins Freie dürfen

Theoretisch können jetzt ganz viele deiner Zimmerpflanzen nach draußen. Allerdings haben nicht alle die gleichen Ansprüche.

Die einen mögen's sonnig, die andern lieber halbschattig.

Um da den den Überblick zu behalten, haben wir zwei Teams gebildet: Team „Viva el sol“ und Team „Amica dell'ombra“.👬🏽👭🏽


Team „Viva el sol“👬🏾

Viva el sol sind ein buntes Grüppchen aus sukkulenten und baumartigen Zimmerpflanzen: zäh und robust.

So leicht können sie keine Strahlen bezwingen. Du darfst nach kurzer Eingewöhnungsphase also ruhig mal der Sonne den grünen Finger zeigen.🏜

Falls dir allerdings dennoch braune Spitzen an deinen Pflanzen auffallen, quartierst du sie nochmals ins Schattige um. Es könnte sich allenfalls um einen Sonnenbrand handeln.

Und hier die Camper der Sonne:

Team „Amica dell'ombra“👭🏻

Mit diesem Trüppchen aus lauter Schönheiten und eleganten Schattentänzerinnen ist sogar die dunkle Ecke auf dem Balkon gleich weniger trist.

Sie belächeln die Sonnenkrieger lieber aus der Ferne – denn sie wissen: Man muss weder ins Schwitzen kommen noch in der Sonne brutzeln, um den Sommer in seiner ganzen Pracht zu genießen.⛱

Und hier das blendende Sonnenteam:

Wie du deine Pflanze an ihren neuen Sommer-Standort im Freien gewöhnst

Sind erstmal die Eisheiligen vorbei und die Temperaturen bleiben stabil, dürfen die ersten Zimmerpflanzen umziehen.

Dazu muss allerdings die Außentemperatur deiner Freiluftgängerin behagen

Wenn du dir nicht sicher bist, ab wie viel Grad sie sich draußen wohl fühlt, kannst du das im Pflanzenlexikon nachlesen.

Sind die Nächte frostfrei und die Tage (in der Regel) 15°C, darfst du mit dem Angewöhnen beginnen. Je nachdem, wie jung und sonnenunerfahren deine Pflanzen sind, brauchen sie mehr oder weniger Zwischenschritte und längere oder kürzere Zeiten im Schatten.

 Du gehst jetzt folgendermassen vor:

  • Stell deine Zimmerpflanze zunächst an ein halbschattiges Plätzchen. Dieses sollte am besten auch möglichst windstill sein, damit deine Pflanze nicht noch zusätzlich gestresst wird. Dieser Umzug findet idealerweise am Morgen statt. So kann sich deine Pflanze schon einmal einen Tag lang an das neue Klima gewöhnen, bevor die kühlere Nacht kommt. Vor der starken Mittagssonne solltest du sie unbedingt schützen. 
  • Gib deiner Pflanze etwa 1-2 Wochen Zeit, um sich an den neuen Standort zu gewöhnen. Anschließend darfst du sie auch schon leicht verschieben, also in Richtung Licht. Lediglich die pralle Mittagssonne wird ihr noch nicht behagen.
  • Nach weiteren ein bis zwei Wochen darf deine Pflanze an einen Sonnenplatz ziehen – wenn sie denn zum Team „Viva el sol“ gehört. Falls dir leichte Verbrennungen an den Blättern auffallen, solltest du sie (zumindest während der Mittagshitze) lieber wieder etwas schattiger stellen. 
  • Verträgt sie die Sonne gut, kannst du deine Zimmerpflanze definitiv an ihrem Sonnenplatz stehen lassen (zumindest so lange, bis es Herbst wird, und sie wieder nach drinnen muss, mehr dazu weiter unten).

Ist alles geschafft, kannst du mit deiner Pflanze in der Sonne brutzeln. Denk aber dran, dass auch du dich vorher an die Sonne gewöhnen musst. Schmier dich – nicht aber deine Grünlinge – mit Sonnencreme ein. ❤️

Übrigens kann es gut vorkommen, dass deine Pflanze mal im Regen stehen muss. ☔ Keine Panik – das findet die super! Sogar starke Platzregen können ihr in der Regel nichts anhaben. Im Gegenteil, durch den Regen werden ihre Blätter von Pollen oder ungewollten Tierchen befreit. Mach vor dem nächsten Giessen einfach immer den Fingertest, damit ihre Erde nicht dauerhaft feucht bleibt.

☀️ Bilden sich an den Blattspitzen braune Flecken, handelt es sich wahrscheinlich um einen Sonnenbrand. Stell deine Pflanze einfach etwas schattiger.

☀️ Will die Eingewöhnung partout nicht klappen, hilft dir unser Pflanzendoktor Janko weiter. Du erreichst ihn bequem übers Kontaktformular.

Balkon in einer Gasse mit Steinhäusern an einem Ort mit warmem Klima, darauf Tontöpfe und Pflanzen

(C: Antonino Cicero)

Alles klar bei dir? Wenn ja, eröffnen wir damit offiziell die Zimmerpflanzen-Sommersaison!

🍂 Sobald es Herbst wird und somit kälter, solltest du deine Pflanzen wieder ins Haus holen. Ein guter Zeitpunkt dafür ist, sobald die Tagestemperaturen 15°C mehrmals nacheinander unterschreiten.

Du bist jetzt in Sommerlaune und hast vor, in den Urlaub zu fahren, weißt aber noch nicht, wie du das mit dem Gießen machen sollst? 
In unserem Blog haben wir ein paar tolle Tipps für dich gesammelt.