Pflanzenblog - März 2022

Effektive Mittel zur Bekämpfung & Vorbeugung von Thripsen

Gelbe, längliche Thripse und fliegenähnliche, braun-schwarze, ausgewachsene Thripse
  • Thripse erkennen (Schadbild)
  • Thripse bekämpfen
  • Thripse, ihre Larven und Eier: der Lebenszyklus der Thripse und wie sie deiner Pflanze schaden
  • Gründe für den Befall
  • Thrispenbefall vorbeugen

Gelbe Blätter, gelbe Larven – die Thripseninvasion ist da. Ein hartnäckiger Schädling, aber nicht unbesiegbar. Ob Hausmittel oder Schädlingsspray: Genügend Optionen stehen dir offen, wie du Thripse bekämpfen und ihnen zukünftig vorbeugen kannst.


Deine Pflanze ist nicht von Thripsen, aber von etwas Anderem befallen? Kein Problem, deinen Übeltäter kannst du mit unserer Schädlingsübersicht identifizieren.

Thripse erkennen (Schadbild)

Kleine, gelbe Würmchen an der Geigenfeige

Thripse an der Geigenfeige

Geigenfeigen-Blatt mit länglichen, gelblichen Würmern darauf

Thripse erkennst du meist an den gelblichen Larven auf den Blattunterseiten und an den Blattadern. Die Larven sehen von bloßem Auge aus wie kleine Würmer. Bei genauem Hinschauen wirst du sehen, dass sie sich bewegen. 

In einem späteren Stadium verfärben sich die Thripse braun-schwarz, werden deutlich schneller und bekommen Flügel.

💡 Bei einem Befall von Thripsen werden den Blättern die Nährstoffe entzogen. Dadurch verfärbt sich das Blatt gelblich und die Blattadern treten stärker hervor. Auch fallen die Blätter leicht in sich zusammen. Mit der Zeit tauchen braune Flecken auf. Später sehen die Blätter stark gefleckt aus und sterben ab.

Weil die Thripse so klein sind, dauert es oft relativ lange, bis der Befall entdeckt wird. Du kannst sie von den Spinnmilben anhand ihrer Form unterscheiden. Während Spinnmilben einen eher rundlichen Körperbau haben, sind Thripsen länglich. Zudem hinterlassen Spinnmilben Gespinste.

Thripse bekämpfen

Thripse sind hartnäckig. Neben Nützlingen kannst du auch Hausmittel oder ein biologisches Insektizid einsetzen, um die Thripse zu bekämpfen. Nach der Behandlung solltest du die befallenen Pflanzen täglich kontrollieren und allenfalls weitere Maßnahmen ergreifen.

Immer gilt: Betroffene Pflanzen musst du isolieren. Sonst könnten sich die Thripse auf andere Pflanzen übertragen.

Um Thripse zu bekämpfen, kannst du wie folgt vorgehen:

Thripse an einer Monstera, deren Blätter gelb, bleich werden und mit braunen Flecken übersät sind

Thripse an der Monstera (C: ein Mitglied der feey-Community)

Thripse an einem gelblich gewordenen Monstera-Blatt

Blätter abbrausen

Geeignet bei: allen Formen von Thripsen-Befall

Nimm deine Pflanze und stell sie in die Dusche. Platziere ihren Topf in einem Plastiksack und binde ihn über dem Topf zusammen. Damit verhinderst du, dass die Erde deiner Pflanze beim Abduschen völlig durchnässt wird.

Nimm dir nun die Handbrause und wasche die Blätter deiner Pflanze gut ab. Keine Sorge – sogar ein mittelstarker Duschstrahl schadet deiner Pflanze nicht. Bei kleinen, feinen Blättern kannst du das Wasser leicht zurückdrehen.

Nach dem Abduschen kannst du deine Pflanze noch ein bisschen in der Dusche oder Badewanne stehen lassen. Das feuchte Klima bekommt den Thripsen nicht gut und deine Pflanze wird sich für den Regenschauer bedanken. 

Wenn du die Luftfeuchtigkeit um deine Pflanze auch nach dem Duschen hoch halten kannst (optimal sind 40-50 %), wird der Befall stark abnehmen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist dein effektivstes Hausmittel im Kampf gegen Thripse. Tipps dazu geben wir in unserem Blogpost zum Thema Luftfeuchtigkeit.

Blautafeln

Blautafeln gegen Thripse an einer Monstera, vor dem Topf die Verpackung davon
Blaufalle an einem Monstera-Blatt

Geeignet bei: allen Formen von Thripsen-Befall und zur Prävention

Blautafeln oder Blaufallen kannst du an deine von Thripsen befallene Pflanze hängen. Die erwachsenen Schädlinge werden von der blauen Farbe angezogen. Sie bleiben an der Falle kleben und können sich nicht mehr weiter fortpflanzen. Dadurch kannst du den Befall dezimieren. Du kannst zudem anhand der Anzahl Schädlinge, welche kleben bleiben, erkennen, wie erfolgreich deine Bekämpfungsmaßnahmen sind.

Wichtig: Mit Blautafeln allein wirst du Thripse nicht los. Dafür sind die Schädlinge einfach zu hartnäckig. Am besten ergänzt du sie mit dem Zimmerpflanzen-Spray.

Du kannst die Blautafeln aber auch präventiv einsetzen. So erkennst du einen Befall so früh wie möglich und kannst entsprechend reagieren.

Spray gegen Schädlinge

Spray gegen Schädlinge

Geeignet bei: allen Formen von Thripse-Befall

Wenn die Thripse nach dem Abduschen zurückkehren oder deine Pflanze zu groß (oder zu klein) ist für die Dusche, hilft ein Schädlings-Spray. Dabei handelt es sich um ein Insektizid.

Der Spray legt einen Film über die befallenen Blätter und die Thripse, wodurch letztere absterben. Sprüh die Blätter deiner Pflanze einfach triefend nass mit dem Spray ein.

Falls deine Pflanze an ihren Stängeln viele Hohlräume hat (wie die Monstera), solltest du die auch einsprühen. In vielen Fällen ist da nämlich das Hauptquartier der lästigen Viecher.

Falls die Thripse zurückkehren, kannst du die Behandlung nach einer Woche wiederholen. Den glänzenden Film des Sprays kannst du nach abgeschlossener Behandlung einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. So sammelt sich nicht unnötig Staub auf den Pflanzenblättern.

Jungblätter abschneiden

Geeignet bei: starkem Thripsen-Befall

Thripse sind deutlich hartnäckiger als andere Pflanzen-Schädlinge, da sie sich schnell vermehren. Wenn deine befallene Pflanze noch eingerollte Jungblätter hat (wie sie zum Beispiel die Monstera macht), musst du sie womöglich abschneiden.

In den eingerollten Blättern sind die Thripse nämlich vor deinen Behandlungsmaßnahmen geschützt. Sie werden sich innerhalb weniger Tage wieder auf der gesamten Pflanze verteilen, besonders dann, wenn bereits mehrere der Blätter befallen sind. 

Deshalb: Blätter abschneiden, auch wenn es schmerzt (sie wachsen ja wieder nach😉).

Nützlinge gegen Thripse

Raubmilben gegen Thripse an einer Pflanze

Geeignet bei: starkem Thripsen-Befall und zur Prävention

Um Thripse zu bekämpfen kannst du auch Nützlinge verwenden. Dabei handelt es sich um die natürlichen Feinde des Schädlings.

Dazu gehört die Raubmilbe (Amblyseius cucumeris). Sie ist auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen, damit sie sich fortpflanzen kann. Die Raubmilben kannst du auch vorbeugend einsetzen. Ein weiterer effektiver Nützling ist die Larve der Florfliege (Chrysoperla carnea). Diese frisst die Thripse im Larvenstadium. Die Florfliegenlarven solltest du drei Mal in zweiwöchigem Abstand ausbringen. Sie leben etwa 3 Wochen lang und sind robuster als viele andere Nützlinge.

Olivenöl (oder Neemöl) mit Schmierseife und Wasser

Geeignet bei: leichtem Befall

Dieses Mittel kannst du dir zuhause selbst zusammenmischen. Dazu brauchst du einen Liter Wasser, zwei Esslöffel Olivenöl und einen Spritzer Schmierseife. Alternativ kannst du auch einen Teelöffel Neemöl und einen Teelöffel Seife mit einem Liter Wasser mischen.

Nun kannst du deine Pflanze mit der Mischung einsprühen. Diesen Vorgang kannst du etwa alle drei Tage wiederholen.

Durch das Besprühen entsteht ein Film über der ganzen Pflanze. Die Larven der Thripse werden darunter gefangen und sterben.

Thripse auf der Strelitzie: gelbe Würmchen auf einem Blatt

Thripse auf der Strelitzie (C: Giulia Boschetti aus der feey-Community)

Blatt einer Strelitzie mit deutlich gelb gewordenen Stellen und braunen Flecken, die Ränder leicht eingerollt

Thripse, ihre Larven und Eier: der Lebenszyklus der Thripse und wie sie deiner Pflanze schaden

Übrigens: Wusstest du, dass es ganz viele verschiedene Thripsen-Arten gibt? Weltweit gibt es rund 5.500 Arten, welche der Familie der Thysanoptera angehören.

Die sog. Getreidethripse kommen bei bevorstehenden Gewitter gerne durch unsere Fenster in die Wohnung. Deshalb nennt man sie auch Gewittertierchen. Schaden tun sie unseren Zimmerpflanzen aber in der Regel nicht.

Der schwarzbraune Körper der Thripse ist etwa 1-3mm lang. Der Name Fransenflügler kommt davon, dass die geflügelten Arten unregelmäßige Flügelränder haben. Ein Thrips legt während seiner Lebenszeit bis zu 70 Eier. Wie lang sie überleben können, ist abhängig von der Umgebungstemperatur.

Innerhalb von vier Wochen wachsen aus den Eiern ausgewachsene Thripse heran. Die Larven der Thripse verpuppen sich in der Regel in der Erde.

Sowohl die ausgewachsenen Schädlinge als auch die Larven ernähren sich von dem Pflanzensaft, indem sie Löcher in die Blattoberfläche bohren. Durch diese Verletzungen gelangt Luft in die Pflanzenzellen. Die betroffenen Stellen erkennt man daran, dass sie gelb oder silbrig-weiß schimmern. Später können sich die Blätter auch braun verfärben.

Ist der Befall sehr stark, kommt es zu Wachstumsstörungen und verkrüppelten Trieben. Es ist extrem wichtig, dass du sofort handelst, wenn du den Befall bemerkst. Ansonsten kann deine Pflanze sehr stark geschädigt werden und in Folge des Befalls sterben.

Die Thripse sind auch noch unter einem weiteren Namen bekannt: Blasenfüße. Dieser kommt daher, dass sie ihre Füße aufblasen können, was ihnen bei der Fortbewegung auf der Pflanze helfen kann.

Gründe für den Befall

Thripse mögen trockene Luft. Deshalb treten sie oft im Winter auf, sobald die Heizung eingeschaltet wird. Durch das starke Heizen sinkt nämlich die Luftfeuchtigkeit bei dir zuhause. 

Aber auch die Monate August und September sind Hochsaison für die Tierchen.

Besonders die Monstera und großblättrige Philodendron sind anfällig für Thripse. Aber auch die Keulenlilie, Orchideen und der Gummibaum bleiben nicht verschont.

Thripse auf der Monstera: gelbe Würmchen auf einem Blatt

Thripse an der Monstera (C: Greta Kemmler aus der feey-Community)

Blatt einer Monstera mit braunem, gelb umrandetem Stressfleck am Blattrand und gelben Würmchen überall auf dem Blatt

Thripsenbefall vorbeugen

Einen Thripsenbefall vollkommen zu verhindern ist sehr schwierig. Die Schädlinge sind extrem klein und werden so vom Wind fast überall hin verschleppt. Es gibt aber Möglichkeiten, um die Wahrscheinlichkeit eines Befalls zu verringern oder dann das Ausmaß einzudämmen:

Hohe Luftfeuchtigkeit

Am einfachsten beugst du Thripsen vor, indem du die Luftfeuchtigkeit um deine Pflanze hoch hältst. Vor allem, wenn du deine Heizung einschaltest, freuen sich deine Pflanzen über eine Extra-Portion Liebe in Form von Luftfeuchtigkeit.

Regelmäßige Kontrolle

Damit du bei einem Thripsen-Befall möglichst schnell reagieren und damit den Schaden eingrenzen kannst, solltest du deine Pflanze(n) im Hochsommer und in den Wintermonaten regelmäßig mit der Lupe absuchen. 🔍 

Dies kannst du am besten mit dem Gießen verbinden. Nimm dir doch dann die Zeit, deine Pflanze mal etwas genauer anzuschauen. Vergiss nicht, dabei auch die Blattunterseiten zu kontrollieren.



Nun bist du super auf den Kampf gegen Thripse vorbereitet. Mach sie fertig!🙌

Solltest du noch zusätzliche Verstärkung benötigen, hilft dir unser Pflanzendoktor Janko gerne weiter.

🦗 Infos zu weiteren gängigen Pflanzenschädlingen findest du auf unserer Übersichtsseite.

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