Pflanzenlexikon
Zitronenbaum
I wonder how, I wonder why. Yesterday you told me 'bout the blue, blue sky. And all that I can see, is just a yellow lemon tree. 🎵🍋🎶
(C: Raimond Klavins)
- Licht & Standort
- Zitronenbaum gießen
- Zitronenbaum düngen
- Giftigkeit des Zitronenbaums
- Zitronenbaum-Arten & -Farben
- Wachstum, Größe, Blüten & Früchte des Zitronenbaums
- Krankheiten & Schädlinge des Zitronenbaums
- Zitronenbaum überwintern
- Zitronenbaum umtopfen
- Zitronenbaum vermehren
Offizielle Bezeichnung
Citrus limon
Herkunft & Verbreitung
Der Zitronenbaum hat seinen Ursprung in Nordostindien und Südwestchina. Ob er über Persien oder Ägypten oder Palästina nach Südeuropa gelangte, ist nicht klar. Der Grieche Theophrast beschrieb ihn im 4. Jahrhundert vor Christus erstmals als „persischen Apfelbaum“.
Alternative Namen
Echte Zitrone, Limonenbaum, Lemon Tree
Fun Fact
Die Limone (engl. Lemon) und Zitrone sind ein und dasselbe (nicht aber die Limette!☝️). Allerdings stammt „Limone“ vom Arabischen „laimūn“ ab, während „Zitrone“ aus dem italienischen „citrone“ und dem französischen „citron“ entstand. Übrigens muss die Zitrone nicht zwingend gelb sein, um reif zu sein.
Pflege des Zitronenbaums
Licht & Standort
Frühling - Sommer: Dein Zitronenbaum will Sonne tanken! Sobald die Eisheiligen Mitte Mai Geschichte sind, darfst du deine Pflanze nach draußen an die Sonne umsiedeln, am besten vor eine Wand, die Hitze abstrahlt und deinen Sommerfan auch lange in Wärme hüllt.
Herbst - Winter: Jetzt braucht dein Zitronenbaum einen geschützten Standort. Sobald die Temperaturen unter 3°C zu fallen drohen, bringst du ihn in eine Garage oder ins Treppenhaus, wo frische 3-13°C herrschen und er kühl und abgedunkelt (nicht finster) überwintern darf.
Wenn du deinen Zitronenbaum in der Wohnung halten willst, brauchst du sowohl im Sommer wie im Winter einen Standort, der mit genügend Sonnenlicht versorgt wird. Eventuell musst du mit einer Pflanzenlampe etwas nachhelfen. Außerdem darf die Luftfeuchtigkeit nicht zu tief sein.
Zitronenbaum gießen
Frühling - Sommer: Dein Zitronenbaum steht im Sommer heiß und sonnig? Dann will er unter Umständen täglich gegossen werden. Überprüfe deshalb jeden Tag die oberen drei bis vier Zentimeter der Erde, indem du deinen Finger reingräbst. Ist die Erde trocken und bleibt sie nicht mehr an deinem Finger kleben, kannst du zur Gießkanne greifen.
Herbst - Winter: Im Winter braucht dein Zitronenbaum deutlich weniger Wasser. Steht er kühl, darfst du alle zwei Wochen mal nach ihm sehen. Ist er hingegen bei dir in der Wohnung, überprüfst du seine Erde alle 7-10 Tage.
Übrigens: In puncto Wasserhärte ist dein Zitronenbaum alles Andere als zimperlich. Während man früher noch glaubte, der Zitronenbaum brauche kalkarmes Leitungswasser oder Regenwasser, weiß man heute, dass er dein hartes Leitungswasser wegen seines hohen Kalzium-Bedarfs sogar mag!
Wichtig: Da besonders häufiges Gießen zu Staunässe führen kann, solltest du das überschüssige Wasser 15 Minuten nach dem Gießen aus dem Topf deines Zitronenbaums schütten.
Zitronenbaum düngen
Während dein Zitronenbaum im Sommer alle zwei bis drei Wochen gedüngt werden will, darfst du den Dünger im Winter in den Schrank stellen und dort lassen.
Am besten bekommt dem Zitronenbaum ein Dünger, der viel Stickstoff und wenig Phosphat beinhaltet. Mit unserem Flüssigdünger hast du bereits ein optimales Verhältnis. Du kannst dir aber auch einen speziellen Zitrusdünger besorgen.
Kaffeesatz eignet sich nur in sehr geringen Dosen, da er sauer ist. Mehr als zweimal jährlich solltest du den getrockneten Satz nicht auf der Erde verstreuen.
Besonderheiten des Zitronenbaums
Die Frucht des Zitronenbaums, die Zitrone🤪, wird nicht nur in der Küche oder deiner hippen Wasserflasche verwendet.
In der Schale der Zitronenfrucht sind nämlich ätherische Öle. Diese werden häufig zur Geschmacks- und Geruchskorrektur in Tees und anderen Nahrungsmitteln verwendet.
Passt der Zitronenbaum zu mir?
Der Zitronenbaum ist in der Pflege unkompliziert, allerdings solltest du ein geeignetes Winterquartier für ihn haben und im Sommer ans Gießen denken. Kannst du damit dienen, ist der Zitronenbaum auch für Anfänger:innen geeignet.
Ist der Zitronenbaum giftig?
Der Zitronenbaum ist absolut ungiftig. Du könntest rein hypothetisch sogar seine Früchte essen – allerdings kennen wir bisher erst Gabis Neffen 2. Grades, der das geschafft hat. 😖🍋 (Wir machen aus Zitronen lieber Limonade. 🤓)
Dein Zitronenbaum gehört also in die Kategorie der tierfreundlichen Pflanzen.
Zitronenbaum-Arten & -Farben
Zitronensorten gibt es jede Menge. So findest du Zitronenbäume mit und ohne Dornen und mit jeder Menge unterschiedlicher Zitronenfrüchte. Die meisten Zitronenbäume werden als Nutzpflanzen angebaut.
Als Zimmerpflanze ist beispielsweise aber die Meyer-Zitrone (Citrus limon meyeri) sehr beliebt – wenn nicht sogar die beliebteste. Sie ist nicht ganz so sauer wie viele andere Arten.
Ebenfalls hoch im Kurs steht die Eureka (Citrus limon Eureka). Sie hat kaum Kerne und die Äste ihres Baums keine Dornen. Sie kommt auch gerne als gemusterte Sorte daher, so etwa die Eureka Rosa. Sie verdankt ihren Namen ihrem zartrosa Fruchtfleisch.
Die Meyer-Zitrone (C: Chris Hunkeler)
Eine gemusterte Variante: die Eureka Rosa (C: Genet)
Wachstum, Größe, Blüten & Früchte des Zitronenbaums
In freier Wildbahn gibt es Zitronenbäume, die bis zu 6 Meter hoch wachsen können. In Topfkultur kann deine Zitrone bei guter Pflege nach ein paar Jahren immerhin eine Größe von 2-4 Metern erreichen.
Genügend alte Exemplare bilden Blüten. Aus den zuerst rosafarbenen Knospen wachsen später die zwei bis drei Zentimeter großen, weißen Blüten.
Sobald die Blüten bestäubt sind – ob durch Insekten oder durch Selbstbestäubung – wachsen aus ihnen dann die Zitronenfrüchte.
Ein Zitronenbaum wird bis zu 6 Meter gross. (C: Yvesdebxl)
Aus den rosa Knospen wachsen die Blüten. (C: Istvan Hernek)
Die weissen Blüten werden nach der Bestäubung zu Zitronen. (C: Giadine B.)
Wann blüht der Zitronenbaum?
Dein Zitronenbaum blüht ca. acht Jahre nach der Keimung zum ersten Mal und danach jährlich vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es gibt sogar Sorten, die das ganze Jahr über blühen.
Je nachdem, wie lange der Winter bei dir dauert, kann die Blütezeit auch mal etwas später beginnen.
Sobald die Zitronenbaumblüten dann bestäubt sind (via Wind, Insekten oder Selbstbestäubung), bilden sich daraus Zitronen. Dadurch, dass sich die ganze warme Jahreszeit über Blüten bilden, wachsen auch den ganzen Sommer über Früchte.
Die Blüten bilden sich erst acht Jahre nach der Keimung und immer während der warmen Monate. (C: Istvan Hernek)
Aus der Blüte wachsen später die Zitronen. (C: Muku0793)
Wie kriege ich meinen Zitronenbaum zum Blühen?
Ohne Blüten keine Zitronen. Damit bei deinem Zitronenbaum die Blütenproduktion losgeht, müssen ein paar Bedingungen stimmen:
- genug alt
Dein Zitronenbaum fängt ca. mit acht Jahren an, die ersten Blüten auszubilden.
- viel Licht
Sonne will sie haben, die Zitrone. Sonne sollst du ihr geben, der Zitrone!
- kühle Winter
Überwinterst du deinen Zitronenbaum schön kühl, boostest du das Blütenwachstum im Frühjahr.
- richtig gießen
Staunässe mag dein Zitronenbaum nicht, und dennoch braucht er zum Blühen viel Wasser. Die Kunst ist es, eine Balance zu finden. Am besten hältst du dich da an unsere Gießempfehlungen.
- regelmäßige Rückschnitte
Vor allem bei älteren Pflanzen wirkt ein regelmäßiger Rückschnitt wie ein richtiger Blüten-Magnet. Denn die neuen Zweige, die dann wachsen, sind deutlich blühfreudiger als die älteren.
Zitronenbaum schneiden
Du solltest deinen Zitronenbaum von Zeit zu Zeit mal schneiden. Andernfalls erhältst du mit den Jahren einen sogenannt „sparrigen“ Wuchs mit seitwärts abstehenden Ästen. Mit gezielten Schnitten kannst du also eine schöne Form der Baumkrone ziehen.
Was bei älteren, bereits blühenden Zitronen hinzukommt: Ein Rückschnitt fördert die Blütenbildung.
Am besten nimmst du dir im Frühling die Schnipp-Schnapp-Aktion vor.
Hast du deine Schere oder Säge in der Hand (natürlich desinfiziert), kannst du auch schon loslegen. Bei Jungpflanzen folgst du der ganzen Anleitung, bei ca. zweijährigen oder älteren Exemplaren kannst du direkt zu Punkt 4 springen:
- Wähle beim Jüngling den Haupttrieb.
Dein Zitronenbaum wächst prinzipiell ohne Haupttrieb, sondern mit mehreren gleich starken Mitteltrieben. Deshalb darfst du bei einem noch jungen Zitronenbaum entscheiden, welches der dominante Haupttrieb werden soll. - Schneide die anderen Mitteltriebe am Ansatz ab.
Sobald du dich entschieden hast, welches der Haupttrieb wird, dürfen die anderen Triebe weg. Schneide sie am Ansatz ab. - Schneide überflüssige Zweige ab.
Um eine schön üppige Krone zu kriegen, darfst du anschließend tief wachsende Seitenzweige deines Zitronenbaums abschneiden. - Kürze die verbliebenen Zweige.
Die Seitentriebe bzw. Zweige kürzt du bis kurz oberhalb einer Knospe (bzw. eines sogenannten Auges) um maximal einen Drittel. Kürze alle Seitentriebe, sodass die Krone deines Zitronenbaums eine kugelige Form erhält. Störende Zweige darfst du auch am Ansatz ganz abschneiden.
Zitronen ernten
Wann sind die Zitronen an deinem Zitronenbaum reif? Und wie erntest du sie? 🍋
Gleicht mal vorweg: Deine Zitronen müssen nicht gelb sein, um als reifes Früchtchen durchzugehen. Gelb werden sie nämlich nur, wenn dein Baum kühle Sommernächte durchlebt.
Den Reifegrad deiner Zitrone findest du stattdessen so raus:
- Ihre Haut ist glänzend.
- Sie gibt unter leichtem Druck nach.
- Sie hat die übliche Zitronengröße erreicht.
Treffen alle diese Punkte auf deine Zitrone zu, darfst du sie ernten. Dazu brauchst du zunächst mal eine scharfe Schere. Diese desinfizierst du. Schneide anschließend direkt an der Frucht und nicht am Ast ab. Fertig!
Wenn die Zitrone glänzt und deinem Druck nachgibt, ist sie erntereif (und hier per Zufall auch gelb). (C: Gary Barnes)
Krankheiten & Schädlinge des Zitronenbaums
Hin und wieder sehen die Blätter oder die Zitronen an deinem Zitronenbaum alles Andere als limonadig aus. Was dahintersteckt und wie du dem entgegenwirken kannst, zeigen wir dir hier.
Zitronenbaum kriegt gelbe Blätter
Wenn du bei deinem Zitronenbaum mal ein gelbes Blatt findest, ist das völlig normal. Tauchen aber gleich mehrere auf, solltest du der Ursache auf den Grund gehen. Leider färben sich die gelben Blätter nicht mehr grün, weshalb du sie abschneiden darfst.
- Staunässe
Leidet dein Zitronenbaum unter Staunässe, reagiert er mit gelben Blättern. Dabei ist das Problem meist das zu häufige Gießen. Die Erde hat dazwischen nicht die Chance, wieder zu trocknen.
Lass in diesem Fall also erstmal die Erde eine Weile in Ruhe, bevor du sie wieder gießt.
Will deine Erde allerdings strikte nicht trocknen, musst du deinen Zitronenbaum in frische Erde umtopfen. Kontrolliere dabei gleich, ob er schon faulige, schwarze Wurzeln hat. Diese darfst du dann mit einem sauberen Messer abschneiden.
Anschließend solltest du dich beim Gießen an den Fingertest halten, damit du nicht zu häufig zur Gießkanne greifst.
- Wassermangel
Etwas weniger häufig ist der Wassermangel Ursache für die gelben Blätter deines Zitronenbaums.
Gießt du also zu wenig bzw. zu wenig häufig, trocknet die Erde aus und deine Pflanze leidet Durst.
Steck gleich mal deinen Finger in die oberen 3 bis 4 Zentimeter der Erde und spüre, ob es da trocken ist. Wenn ja, gießt du gleich mal ordentlich.
Kontrolliere die Erde deines Zitronenbaums in Zukunft häufiger mit dem Finger und gieße, sobald der obere Teil trocken ist.
- Nährstoffmangel
Fehlt es deinem Zitronenbaum an Nährstoffen, zeigt er dir das gerne mit gelben Blättern. Allerdings mach sich nicht jeder Mangel gleich bemerkbar:
- Eisen
Bei einer Mangelerscheinung ist meist Eisen das Problem. Triebspitzen und junge Blätter färben sich vom Blattrand her nach innen gelb. - Magnesium
Beim Magnesiummangel fangen eher die unteren und damit älteren Blätter an, sich zu verfärben. Typischerweise sind die Blattadern grün und stehen hervor, während das restliche Blatt gelb wird. - Stickstoff
Stickstoffmangel zeigt sich ebenfalls eher an älteren, unteren Blättern und wandert dann langsam nach oben zu den jungen Blättern. Ein Mangel an Stickstoff tritt meist dann auf, wenn die Erde schon lange nicht mehr ausgewechselt wurde.
Um einen Nährstoffmangel zu beheben, hast du zwei Möglichkeiten:
- Verpass deiner Pflanze mit dem Gießwasser einen Schuss Flüssigdünger.
- Hast du deinen Zitronenbaum schon länger nicht mehr umgetopft (Jungpflanzen bis 5-jährig jedes Jahr, Pflanzen ab 5 Jahre alle zwei bis drei Jahre), greifst du zu Schaufel und Erde. Anschließend wartest du noch sechs Wochen, bis du das nächste Mal düngst.
Halte dich anschließend an unsere Düngeempfehlungen und topfe deine Zitrone regelmäßig um.
- Kälte
Leiden die Wurzeln deines Zitronenbaums wegen kalter Füße, werden seine Blätter gelb.
Das ist besonders im Winter in einem kühlen Quartier der Fall, wenn der Topf deiner Pflanze direkt auf dem Boden steht.
Stell deinen Baum einfach auf ein Holzbrett oder Styropor oder greif zum schicken Pflanzenständer.
- Lichtmangel
Zu den warmen Temperaturen braucht dein Zitronenbaum auch viel Licht, andernfalls reagiert er mit gelben Blättern.
Die einzige Ausnahme ist ein kühles Winterquartier. Dort benötigt deine Zitrone wenig Licht.
Check am besten mal den Standort deines Zitronenbaums und stell ihn allenfalls um.
Gelbe Blätter am Zitronenbaum können viele Ursachen haben. (C: Fastily)
Zitronenbaum kriegt braune Blätter
Etwas weniger häufig leidet der Zitronenbaum unter braunen Blättern. Meist liegen diesen Staunässe, Überdüngung oder ein Sonnenbrand zugrunde.
- Staunässe
Gießt du deinen Zitronenbaum so ziemlich dauernd, trocknet seine Erde nie wirklich ab und seine Wurzeln stehen konstant im Nassen.
Das kann auf Dauer zu Wurzelschäden führen: Die Wurzeln werden faulig und können deshalb nicht mehr richtig Wasser und Nährstoffe zu den Blättern transportieren.
Meist zeigt dein Zitronenbaum vorher noch gelbe Blätter. Hat er also schon braune Blätter, ist es höchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen. 🚂
Jetzt hilft nur noch Umtopfen. Kontrolliere unbedingt die Wurzeln und schneide faulige, schwarze Teile ab.
- Überdüngung
Überdüngung zeigt dir dein Zitronenbaum mit braunen Blatträndern.
Falls du deine Pflanze ganz gerne mit Dünger versorgst, solltest du mal kurz checken, ob das eventuell ein Tick zu viel des Guten ist.
Im Sommer darfst du den Zitronenbaum alle zwei bis drei Wochen mit etwas Flüssigdünger düngen, im Winter gar nicht.
Alles darüber hinaus tut deiner Zitrone nicht gut.
Reduziere in diesem Fall deine gut gemeinten Mästungsunternehmungen. 😉
- Sonnenbrand
Weiße oder braune Flecken auf den Blättern deines Zitronenbaums können auf einen Sonnenbrand hindeuten.
Normalerweise verträgt dein Zitronenbaum ja eine Menge Licht. Falls er aber vorher lange schattig stand oder Wassertropfen auf den Blättern waren, kann das mal zu braunen Flecken führen.
Liegt es am schnellen Standortwechsel, solltest du deine Zitrone nochmals für zwei Wochen halbschattig stellen.
Danach kannst du den Zitronenbaum wieder in die Sonne stellen.
Zitronenbaum-Blätter fallen ab
Auf Temperaturschwankungen, Lichtmangel oder Staunässe reagiert dein Zitronenbaum schnell mit abfallenden Blättern.
- Temperaturschwankungen
Egal welche Art von Temperaturschwankungen: Dein Zitronenbaum mag das gar nicht.
Beim Wechsel vom Winter- ins Sommerquartier und umgekehrt dürfen also keine zu großen Temperaturunterschiede herrschen.
Auch sollte das Winterquartier kühl und dunkel sein und im Frühling nicht mit Licht geflutet werden. Andernfalls würden nämlich die Blätter deiner Pflanze aufgewärmt und zu Photosynthese ermuntert. Allerdings sind die Wurzeln deines Zitronenbaums dann noch winterlich kühl und liefern deshalb nicht genug Wasser.
Damit er also nicht mehr Wasser über die Blätter verdunstet, als er über die Wurzeln aufnimmt, schützt sich dein Zitronenbaum, indem er seine Blätter abwirft.
Damit sich dein Baum schnell vom Blattverlust erholt, topfst du ihn im Frühling, kurz bevor du ihn rausstellst, noch um. Das boostet sein Wachstum und er bildet dir rasch neue Blätter.
Achte im nächsten Winter auf eine optimale Überwinterung.
- Lichtmangel
Hat dein Zitronenbaum die erforderliche Wärme, aber es fehlt ihm das Licht, wirft er zum Selbstschutz seine Blätter ab.
Denn wenn die Wurzeln in die Sommeraktivität starten, aber den Blättern das Licht für die Photosynthese fehlt, können sie nicht ausreichend Energie produzieren.
In diesem Fall musst du deinen Zitronenbaum entweder heller stellen oder mit einer Pflanzenlampe nachhelfen.
- Staunässe
Zu häufiges Gießen führt auf Dauer zu Staunässe bei deinem Zitronenbaum.
Er reagiert da gerne mit gelben, später auch mit braunen Blättern. Werden die Wurzeln allerdings faulig, kommen weder Wasser noch Nährstoffe zu den Blättern und der Zitronenbaum wirft sie ab.
Dann herrscht Alarmstufe Rot. 🚨
Deine Zitrone muss so schnell es geht umgetopft werden. Dabei musst du die fauligen Wurzeln abschneiden.
Wenn es noch nicht zu spät ist, erholt sich dein Zitronenbaum mit der nötigen Zeit wieder.
Zitronenbaum-Blätter sind klebrig
Klebrige Blätter an deinem Zitronenbaum deuten auf Schädlinge hin.
Diese produzieren den sogenannten Honigtau – eine zuckerhaltige, klebrige Ausscheidung.
Typischerweise erkennst du sie nebst dem Honigtau auch als rot-orangene Punkte oder an feinen Netzen, die sichtbar werden, wenn du deine Pflanze einsprühst.
Was bei einem Schädlingsbefall zu tun ist, erklären wir dir weiter unten.
Zitronenbaum-Blätter rollen sich ein
Falls sich dein Zitronenbaum auf einmal dazu entschließt, seine Blätter einzurollen, hat er entweder zu viel oder zu wenig Wasser abgekriegt.
Das lässt sich am einfachsten mit deinem Finger rausfinden. ☝️
Grabe diesen drei bis vier Zentimeter in die Erde und fühle, ob es dort trocken oder nass-feucht ist.
Entsprechend musst du:
- bei Trockenheit gießen.
- bei Nässe versuchen, die Erde trocknen zu lassen. Ist die Erde nach einer Woche noch gleich nass und rollt deine Pflanze weiter Blätter ein, musst du sie umtopfen und allenfalls faulige Wurzeln abschneiden.
Halte dich anschließend an unsere Gießempfehlungen für deinen Zitronenbaum.
Zitronenbaum verliert Blüten
Dein Zitronenbaum kann seine Blüten verlieren, wenn ein paar Bedingungen für ihn nicht passen:
- Falscher Standort
Ist es deinem Zitronenbaum zu dunkel oder kalt an seinem Standort, können die empfindlichen Blüten sich nicht richtig entwickeln und er wirft sie ab.
Suche ihm in diesem Fall einen sonnigen, warmen Standort. Direkt vor einer wärmeabstrahlenden Hauswand fühlt er sich pudelwohl.
- Staunässe
Gießt du deinen Zitronenbaum sehr häufig, kann die Erde zwischen den Wassergaben nicht richtig trocknen, was Staunässe begünstigt.
Das kannst du ganz einfach mit dem Fingertest nachfühlen: Wenn die Erde noch feucht ist, brauchst du deinem Zitronenbaum noch kein Wasser zu geben.
Falls die Erde allerdings gar nicht mehr trocknet, musst du deinen Zitronenbaum zusätzlich umtopfen.
- Nährstoffmangel
Hat dein Zitronenbaum nicht genügend Nährstoffe, kann das an zwei Ursachen liegen:
- Du düngst deine Zitrone während der Wachstumsphase zu wenig oft (alle zwei Wochen wären nötig) oder mit zu wenig Dünger.
- Deine Pflanze braucht frische Erde und will umgetopft werden.
Entsprechend behebst du das Problem, indem du a) regelmäßig mit einem Schuss Flüssigdünger nachhilfst oder b) deinen Zitronenbaum mal wieder umtopfst.
Zitronen werden schwarz und fallen ab
Verliert dein Zitronenbaum seine Früchte, passt deiner Pflanze etwas an der Pflege nicht. Bei jungen Pflanzen kann das aber auch natürliche Ursachen haben.
- Natürliche Ursache
Hast du einen jungen Zitronenbaum, ist der Zitronenverlust nicht weiter bedenklich.
Zitronenbäume im Handel sind meist veredelt – also speziell behandelt, damit sie früh Früchte tragen. Wenn also eine Menge Zitronen an deinem Jüngling hängen, sind die Wurzeln noch zu wenig ausgebildet, um alle versorgen zu können.
Dieses Problem behebt dein Zitronenbaum einfach, indem er natürlich selektiert, wen er versorgen will, und wen er wie eine heiße Zitrone fallen lässt.
- Nährstoffmangel
Nährstoffmangel kann das Problem sein, wenn dein Zitronenbaum Früchte verliert. Die Pflanze kann nicht mehr alle Teile und damit ihre Früchte ausreichend versorgen und wirft ab, was unnötig am kostbaren Nährstoff zehrt.
Bei einem Mangel steht zu seltenes Düngen oder zu seltenes Umtopfen im Verdacht. 🔍
Heißt für dich also konkret: Entweder musst du jetzt häufiger vom Flüssigdünger ins Gießwasser geben oder du nimmt dir eine Umtopfaktion vor.
- Staunässe
Gießt du häufig und die Erde deines Zitronenbaums kann zwischen deinen Wassergaben nicht trocknen, entsteht Staunässe. Darauf reagiert deine Pflanze unter anderem mit Zitronenabwurf.
Versuch erstmal, deinen Zitronenbaum trocken zu halten. Trocknet die obere Erdschicht allerdings nicht ab, musst du ihn umtopfen und schwarze, faulige Wurzeln abschneiden.
Anschließend solltest du etwas gemütlicher mit der Gießkanne umgehen.
- Lichtmangel
Fehlt deinem Zitronenbaum das Licht zur Photosynthese, kann er nicht ausreichend Energie produzieren und muss auf Sparmodus umstellen.
Die Folge: Die Zitronen müssen weg.
Ergo: Stell deinen Baum hell auf, am besten sonnig.
Oder hol dir eine Pflanzenlampe. 💡
- Standortwechsel
Ging es deinem Zitronenbaum bis anhin immer gut und von heut auf morgen lässt er trotzig seine Zitronen fallen?
In den meisten Fällen taucht so ein Verhalten nach einem Standortwechsel auf.
Wenn der Standort mit viel Licht und Wärme all seinen Wünschen entspricht, gewöhnt er sich bald daran.
Andernfalls musst du ihn nochmals um- bzw. zurücksiedeln.
Zitronen werden nicht gelb
Deine Zitronen wollen partout nicht gelb werden? Kein Problem, reif werden sie trotzdem.
Der Grund, dass sie grün hinter den Ohren bleiben wollen, liegt an warmen Temperaturen in der Nacht.
Falls du deinen Zitronenbaum in deiner Wohnung oder im Wintergarten hältst, ist das nicht untypisch.
Wie du dann trotzdem feststellst, wann deine Zitrone erntereif ist, erfährst du weiter oben.
Die Zitrone muss beim Reifen nicht zwingend gelb werden. (C: Rohit Tandon)
Schädlinge des Zitronenbaums
Besonders in der kalten Jahreszeit kommt es im warmen Winterquartier bei dir zuhause gerne zu Schädlingen. Schuld daran ist die tiefe Luftfeuchtigkeit, die meist durch die Heizung verursacht wird.
Dabei sind meist Spinnmilben, Schildläuse und Wollläuse die Übeltäter, die sich gerne auf der Blattunterseite tummeln. Du erkennst sie an feinen Netzen, rot-orangenen Punkten, klebrigen Flecken oder weißen Gespinsten.
Am besten schaust du dir deinen Zitronenbaum jeweils beim Gießen genau an. So kannst du einen Befall frühzeitig erkennen und sofort in den Ghostbust-, äh, Schädlingbekämpfungsmodus wechseln:
- Als Erstes musst du deine Zitrone sofort isolieren, um keine anderen Pflanzenfreundinnen zu gefährden.
- Wische oder dusche die befallenen Blätter anschließend ab.
- Die Blätter sprühst du regelmäßig mit Wasser ein, um fehlende Luftfeuchtigkeit wettzumachen.
Kontrolliere deine Pflanze täglich und greife bei einem erneuten Befall zum Schädlingsspray. Diesen sprühst du alle 3-5 Tage auf die Ober- und Unterseite der betroffenen Blätter. Sobald die Schädlinge nicht mehr zu sehen sind, darfst du die Behandlung einstellen.
In unserem Blog zum Thema Schädlinge gibt es noch ausführlichere Infos.
Zitronenbaum überwintern
Vor den ersten Frostnächten im Oktober oder November wird es deinem Zitronenbaum draußen unbequem und er will in sein Winterquartier umziehen, um dort zu überwintern.
Damit er da nicht gleich eingeht – was Unerfahrenen durchaus mal passieren kann –, zeigen wir dir hier, worauf du achten musst:
Das richtige Winterquartier: Je nach räumlichen Möglichkeiten und Früchten an deinem Zitronenbaum sieht sein Winterquartier anders aus. Wichtig ist, dass keine Temperaturschwankungen herrschen. Diese führen nämlich zum Blattabwurf. Der Zitronenbaum mag es entweder kühl und schattig oder hell und warm, heisst also: Kannst du ihm kein kühles, schattiges Winterquartier bieten, solltest du schauen, dass es für deinen Zitronenbaum warm und hell bleibt.
- Kühl und dunkel ist beispielsweise eine Garage oder ein Treppenhaus, das zwar nicht stockfinster, allerdings deutlich weniger hell ist als deine Wohnung. Es sollten dort zwischen 3 und 13°C herrschen. Achtung: Ist der Boden kalt, mögen das die Wurzeln nicht und dein Zitronenbaum reagiert mit gelben Blättern. Stelle ihn lieber auf eine Holzunterlage, Styropor oder einen Pflanzenständer.
- Warm und hell ist es bei dir im Wintergarten oder zuhause. Lauschige 20°C herrschen da vor und viel Licht (mindestens 6 Stunden), allenfalls mit Lampe nachgeholfen. Pass auf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu tief fällt, da das Schädlinge begünstigt, und dass du deine Pflanze noch frühzeitig reinholst, damit der Temperaturunterschied zu draußen nicht zu groß ist.
- Hat dein Baum noch nicht ganz reife Zitronen, holst du ihn bereits im September zu dir in die gute Stube. Sein Standort muss weiterhin sehr hell sein, damit die Früchte reifen, weshalb du eventuell mit einer Pflanzenlampe nachhelfen musst. Dünge und gieße ihn weiterhin wie gewohnt – natürlich immer nach Fingertest.
Die richtige Pflege: Weniger Wasser und Dünger soll es im Winter sein, und zwar so:
- Überwinterst du deinen Zitronenbaum kühl und eher dunkel, musst du alle zwei Wochen via Fingertest die oberen drei bis vier Zentimeter der Erde kontrollieren. Gieße erst, wenn die Erde trocken ist, und lieber nur wenig Wasser. Da deine Zitrone im Winter wenig trinkt, bleibt sie sonst im Nassen stehen. Dünger will dein Zitronenbaum jetzt keinen sehen.
- Überwintert dein Zitronenbaum in deiner Wohnung, kontrollierst du die Erde alle 7 bis 10 Tage, bevor du allenfalls Wasser gibst. Düngen musst du nicht.
Der richtige Umzug zurück nach draußen: Im Frühling kann dein Zitronenbaum wieder nach draußen, wenn die Temperaturunterschiede zwischen seinem Winter- und Sommerquartier nicht mehr über 10°C betragen. Sollte es dennoch mal in der Nacht frostig werden, holst du ihn besser nochmals rein.
Zitronenbaum umtopfen
Dein Zitronenbaum will je nach Alter jährlich oder alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden.
Junge Pflanzen wachsen im Speedmodus heran, weshalb du ihnen jährlich einen neuen Topf verpassen musst.
Exemplare ab fünf Jahren nehmen es da gelassener. Alle zwei bis drei Jahre benötigen ihre Wurzeln wieder mehr Platz und frische Nährstoffe in der Erde.
Umgetopft will deine Zitrone im Frühling werden, zwischen März und April, bevor du sie wieder nach draußen umquartierst.
Bevor du startest, brauchst du Folgendes:
- einen größeren Innentopf mit Abflusslöchern
- frische Erde – ohne Torf natürlich 😉
- für einen besseren Ablauf Kies, Blähton oder Sand für eine Drainageschicht
- optional eine Schaufel
- optional eine Umtopfmatte
(C: Artur Aldyrkhanov)
Und so gehst du vor, um deinen Zitronenbaum umzutopfen:
- Bereite den neuen Topf schon mal vor.
Falls du eine Drainageschicht einplanst, kommt die zuerst. Die Schicht sollte ca. 5 cm hoch sein und von einer Erdschicht bedeckt werden. Machst du keine Drainage, befüllst du den Boden des Topfs einfach mit Erde. - Nimm deine Zitrone aus dem alten Topf.
Lockere den Wurzelballen mit den Fingern vorsichtig, sodass die alte Erde abfällt. Hat dein Zitronenbaum faulige, schwarze Wurzeln, darfst du diese mit einer desinfizierten Schere abschneiden. - Setze deinen Zitronenbaum in den neuen Topf.
Zwischen Wurzelballen und Topf sollte ein handbreiter Abstand sein. Diesen Zwischenraum füllst du jetzt mit Erde auf und drückst sie an. - Gieße deine Pflanze.
Warte noch sechs Wochen, bevor du sie düngst. Gießen solltest du sie gemäss Gießempfehlung.
Du kannst dir auch hier das Video von Karo auf Tiktok ansehen.
Zitronenbaum vermehren
Dein Zitronenbaum lässt sich am besten über Stecklinge oder seine Kerne – also die Samen – vermehren.
Zitronenbaum vermehren über Stecklinge
Willst du deinen Zitronenbaum gerne über Stecklinge vermehren, eignet sich der Frühling. Am besten erledigst du das zusammen mit dem jährlichen Schnitt deiner Pflanze.
Die besten Stecklinge gewinnst du aus einjährigen Trieben, die bereits verholzen – also anfangen, hölzern zu werden. Dein Steckling sollte ca. 10 bis 15 Zentimeter lang sein, ein paar Knospen und ein bis zwei Blätter dran haben.
Und so machst du das mit deinem Steckling:
- Schneide deinen Steckling ab. Nimm dazu eine scharfe, desinfizierte Schere oder ein Messer.
- Optional kannst du die Schnittstelle mit einem Bewurzelungspulver betupfen, allerdings geht es auch ohne – nur etwas weniger schnell.
- Stecke deinen Steckling in einen Topf mit Anzuchterde und gieße ihn.
- Decke den Topf mit einer Folie ab oder stell ihn in ein Terrarium bzw. in einen Glaskasten und stell ihn halbschattig und warm auf.
- Lüfte die Folie oder das Terrarium täglich, um Schimmel zu vermeiden, und halte die Erde immer etwas feucht (nicht nass).
Nach vier bis sechs Wochen sollte dein Steckling angewurzelt haben und du darfst ihn umtopfen.
Zitronenbaum aus Samen selber ziehen
Mit einer Menge Geduld im Gepäck kannst du deinen Zitronenbaum auch aus Samen ziehen bzw. die Kerne aus deiner Zitrone zur Vermehrung nehmen.
Dazu brauchst du nichts weiter als eben eine Zitrone und einen Topf mit Anzuchterde. Je reifer die Zitrone, desto höher ihre Keimfähigkeit.
Die Kerne pulst du aus deiner Zitrone und wäschst sie gut ab. Sie sollten allerdings nicht trocknen, da sie sonst weniger gut keimen.
Stecke deine Kerne entweder einzeln in Töpfe oder alle zusammen ca. 1 Zentimeter tief in die Anzuchterde. Die Erde sollte insgesamt ca. 6 cm tief sein, damit die kommende Wurzeln genügend Platz haben.
Wenn du deine Kerne einzeln aussäst, hast du den Vorteil, dass du später die Wurzeln nicht voneinander lösen musst, was diese nämlich arg verletzen kann.
Deinen Anzuchttopf bzw. die Töpfe stellst du warm und dunkel auf. Die Erde solltest du feucht, aber nicht nass halten – am besten mit einem Sprüher, damit die Samen nicht zu tief in die Erde rutschen.
Anschließend musst du 7-14 Tage warten, bis sich deine Pflanze zeigt.
Die Jungpflanze darfst du dann nach einem Jahr in einen größeren Topf mit normaler Erde umtopfen. Dünge sie noch nicht, sondern warte erst noch weitere 6 Monate, damit sich die Wurzeln ausbilden können.
Bis dein Zitronenbaum dann Blüten und Früchte trägt, kann es insgesamt acht bis zwölf Jahre dauern.