Pflanzenblog - August 2024

Die 10 besten Küchenkräuter für dein Kräuterbeet zuhause

von Jan Niggli

Eine Frau steht auf einem begrünten Balkon und hält eine Kräuterpflanze in der Hand, um sie einzutopfen.

Du kennst den Satz: «Das Auge isst mit.» 👀
Da ist sicher etwas dran. Die besten Kräuterpflanzen geben aber nicht nur auf dem Teller etwas fürs Auge her, sondern verschönern auch das Pflanzenbeet. Wenn dann auch noch der Geschmack überzeugt und die Pflanze pflegeleicht ist, steht dem Kräuterglück nichts mehr im Weg.

Du hast dir vielleicht schon mal einen Basilikum zugetan und dabei schnell den Glauben an deinen grünen Daumen verloren.
Mach dir deswegen keinen Kopf, denn während Basilikum zwar beliebt ist, macht er einem das Leben bei der Pflanzenpflege nicht gerade leicht.

Unsere Top 10 Kräuterpflanzen sind da weniger anfällig, schmecken aber mindestens genau so gut. 😋
Los geht’s!

Was muss man beim Kauf von Kräuterpflanzen beachten?

Bevor wir uns ins Kräuterpflanzen-Abenteuer stürzen, wollen wir dir hier noch kurz zeigen, auf welche Merkmale du bei der Auswahl deiner Kräuterpflanzen besonders achten solltest. Eine gute Auswahl an Kräuterpflanzen macht dir später das Leben leichter.

  • Achte darauf, ob eine Kräuterpflanze, einjährig oder mehrjährig ist. Einjährige Pflanzen überleben nur eine Saison.

    Möchtest du im nächsten Jahr auch wieder Kräuter ernten, musst du einjährige Kräuterpflanzen entweder neu aussähen oder du lässt die Pflanze im Vorjahr blühen und ihre Samen verteilen. Auch dann können im kommenden Frühjahr wieder neue Pflanzen heranwachsen.

    Der Vorteil von mehrjährigen Kräuterpflanzen besteht darin, dass die gleiche Pflanze länger als ein Jahr überlebt. Die Freude an solchen Kräuterpflanzen währt also länger. 😊
  • Für die kalte Jahreszeit sind nicht alle Kräuterpflanzen gleich gut gewappnet. Am einfachsten machen es dir winterharte Pflanzen, denn diese kommen auch mit tiefen Temperaturen klar. Du kannst sie zum Überwintern einfach an ihrem üblichen Standort lassen.
  • Nicht alle Kräuter sind gute Beet-Nachbarn. Die Jugend würde sagen: Mit manchen Kräutern kannst du Beef würzen, aber manche Kräuterpflanzen haben auch Beef miteinander.

    Dass manche Kräuterpflanzen nicht miteinander auskommen, ist meist auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse zurückzuführen. Braucht eine Pflanze viel mehr Wasser als die andere, so muss man beispielsweise die erste stark gießen, während die zweite dabei fast ertrinkt. Problematisch ist auch, wenn besonders schnell wachsende Pflanzen ihre Nachbarn verdrängen. Manche Pflanzen wie z.B. Dill geben auch Stoffe ab, die auf bestimmte andere Pflanzen wachstumshemmend wirken.

    Mit welchen Nachbarn im Pflanzenbeet die jeweiligen Kräuterpflanzen gut klarkommen, verraten wir dir weiter unten, wenn wir über die spezifischen Pflanzen sprechen.

Kommen wir nun zu unseren Top 10 Küchenkräuter-Empfehlungen. 🤩

Thymian

Detailaufnahme des Triebes von einem Thymian.
Eine Thymianpflanze, welche in einem grauen Pflanzkübel eingetopft ist.

Du willst sorglos zum Kräutergarten? Mit dieser Pflanze klappt es bestimmt. Die Pflege des Thymians ist nämlich wirklich keine Hexerei. Sogar im Winter macht es dir die Pflanze leicht, denn auch kalte Temperaturen übersteht der Thymian. Als winterharte Kräuterpflanze kannst du ihn in der kalten Jahreszeit einfach an seinem gewohnten Standort lassen.

Nicht nur im Winter, sondern auch den Rest des Jahres über, zeigt sich der Thymian als pflegeleichte Kräuterpflanze. Stelle ihn an einen sonnigen Standort, mache einmal pro Woche den Fingertest und es kann schon fast nichts mehr schiefgehen.

Beim Fingertest steckst du deinen Finger 3-4 cm tief in die Pflanzenerde. Ist die Erde trocken, gibst du der Pflanze Wasser. So einfach! 😊

Gut geeignete Nachbarinnen im Pflanzenbeet sind zum Beispiel Salbei, Rosmarin oder Zitronenmelisse. Pfefferminze oder Majoran pflanzt du hingegen besser nicht neben Thymian ein. Deren Anforderungen sehen sehr anders aus, weshalb sie nicht gut mit dem Thymian auskommen.

Fun Fact: Der Name «Thymus» hat seinen Ursprung im Griechischen und bedeutet Kraft beziehungsweise Mut. Ironischerweise brauchst du überhaupt nicht viel Mut, um dir diese Kräuterpflanze zuzutun! Der Thymian ist nämlich pflegeleicht. 🌱

Detailaufnahme der rosa Blüten des Thymians, einer pflegeleichten, winterharten Kräuterpflanze

Nicht nur die Blätter, sondern auch die Blüten des Thymians sind echt hübsch!

Eine pflegeleichte und winterharte Kräuterpflanze klingt super – doch überzeugt Thymian auch in der Küche? Auf jeden Fall!

Beim Duft des Thymians kommt gleich Ferienstimmung auf. 😎 Das Kraut stammt aus dem Mittelmeerraum und wird in der mediterranen Küche viel verwendet – doch es erfreut sich inzwischen auch in anderen Teilen der Welt an großer Beliebtheit.

Thymian kann unzählige Speisen bereichern, wie beispielsweise Fleisch- oder Fischgerichte, Gemüsesuppen, Kartoffelsalat oder Flammkuchen. Aus frischem Thymian kannst du auch leicht einen Tee machen:

🍵 Frischen Thymian-Tee selber machen in wenigen Minuten

Gib einige Thymianzweige in ein Glas und gieße heißes Wasser hinein. Nun deckst du das Glas ab und lässt es ca. 10 Minuten ziehen. Durch das Abdecken kannst du nämlich verhindern, dass das ätherische Öl namens «Thymol» entweicht.

Dann nimmst du das Thymianbündel aus dem Tee heraus und giesst ihn durch ein Sieb. Danach kannst du noch einen Teelöffel Honig hineingeben, um deinen Tee zu süssen. Last but not least: Den Tee geniessen. 😌

Dem Thymol wird nachgesagt, dass es in Form von Tee gegen Husten helfen könne, da es antibakteriell und schleimlösend wirkt.

Wichtig: Beachte, dass die Anwendung von Hausmittelchen immer in deiner Verantwortung liegt und der Tee generell nicht für Babies und Kleinkinder geeignet ist.

Salbei

Detailaufnahme von grünen Blättern des Salbei in verschiedenen Grössen

Für das beste Geschmackserlebnis solltest du stets junge Blätter ernten.

Hand hält Salbei in Erde ohne Innentopf oder Aussentopf. Die grünen Blätter des Salbei kommen vor dem hellen Hintergrund gut zur Geltung.

Der Salbei macht sich im Kübel, Kräuterbeet oder auch im Garten eingepflanzt gut.

Als immergrüne Pflanze präsentiert dir der Salbei seine schönen, grünen Blätter stolz das ganze Jahr über. Der Salbei ist darüber hinaus eine mehrjährige Pflanze, die Freude an ihm währt also viele Jahre lang. Und das Beste: Der winterharte Salbei kann über den Winter ganz einfach im Garten gelassen werden. Er kommt auch mit tiefen Temperaturen klar und macht dir so das Leben leicht.

Besonders mit Kräuterpflanzen wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Lavendel oder Zitronenmelisse teilt der Salbei gerne seinen Pflanzkasten oder das Beet. Mit Basilikum kommt er hingegen als Nachbarpflanze nicht gut aus.

Der Salbei ist ein Fan von direktem Sonnenlicht und fühlt sich daher besonders wohl auf der Südseite. Detaillierte Infos zum optimalen Standort und der Pflege des Salbeis geben wir dir im Pflanzenlexikon.

Schale aus Keramik mit einem Salbeibündel und Kristall

Getrocknete Salbeibündel werden in spirituellen Kreisen gerne zum Ausräuchern von Räumen verwendet.

Salbei hat auch in der Küche viel zu bieten. Er kann Pasta das gewisse Etwas verleihen und deine Fleisch- und Gemüsegerichte aufs nächste Level bringen. Salbeibutter kann auch als Brotaufstrich dienen.

Salbei ist aber nicht nur fein, sondern auch reich an ätherischen Ölen und wirkt entzündungshemmend. Beispielsweise bei Erkältungen oder Entzündungen im Mundraum kann ein
Salbeitee helfen. Achte aber darauf, dass du ihn nicht übermäßig viel konsumierst, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Fun fact: Du kannst mit einem Salbeiblatt sogar die Zähne putzen. Reibe das Salbeiblatt dazu über deine Zähne und profitiere so von dessen antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung sowie frischem Atem. 😄

Zitronenmelisse

Eine Zitronenmelisse als Kübelpflanze in einem braunen Topf.

Möchtest du ein Kraut, das nicht zu stark in die Höhe schießt? Dann ist die Zitronenmelisse eine prima Wahl. Sie wird höchstens einen Meter hoch.

Detailaufnahme der Blätter einer Zitronenmelisse.

Ernte die Blätter der Zitronenmelisse vor der Blüte, damit sie noch ihr volles Aroma aufweisen.

Hast du noch einen sonnigen bis halbschattigen Standort in deinem Garten oder auf deinem Balkon frei? Perfekt, dort fühlt sich die Zitronenmelisse wohl. Über den Winter kannst du sie an ihrem regulären Standort lassen, denn sie ist winterhart.

Die Zitronenmelisse kann gut 25-30 Jahre alt werden und bereitet dir somit lange Freude. Sie ist übrigens auch bestens für Anfänger*innen in der Pflanzenwelt geeignet. In unserem Eintrag im Pflanzenlexikon zur Zitronenmelisse versorgen wir dich gerne mit allen wichtigen Infos zur Pflege und zum optimalen Standort.

Eine pflegeleichte Kräuterpflanze klingt ja schon mal gut, aber schmeckt’s auch? Auf jeden Fall!
Aus Zitronenmelisse kann man beispielsweise köstlichen Zitronenmelisse-Sirup machen. Ganz nach dem Motto: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus … äh, ich meinte eigentlich: Wenn das Leben dir Zitronenmelisse gibt, mach Zitronenmelisse-Sirup draus! 😉

Aber auch zu Fisch, Geflügel oder sogar zum Dessert passt Zitronenmelisse super. Außerdem kann die Zitronenmelisse als Bestandteil von Saucen und Dressings ein kulinarisches Erlebnis bieten. Neben Suppen und Gemüsegerichte gibt es noch zahlreiche weitere Speisen, die du mit der Zitronenmelisse bereichern kannst.

Tipp: Damit das Aroma erhalten bleibt, solltest du das Kraut bei der Zubereitung von heißen Gerichten erst am Schluss beifügen. 😋

Thymian, Salbei oder Zitronenmelisse – bei diesen Empfehlungen ist es schwierig sich nur für eine zu entscheiden. Die gute Nachricht: Das musst du nicht! Im Pflanzenbeet harmoniert die Zitronenmelisse gut mit dem Thymian und Salbei. Aber auch Lavendel ist ein geeigneter Nachbar für die Zitronenmelisse – und da sind wir auch schon bei der nächsten Empfehlung. 😄

Triebe und Blattunterseiten der Zitronenmelisse.

Wenn du genau hinschaust, entdeckst du, dass an den Trieben der Zitronenmelisse feine Härchen sind. Cool, oder?

Lavendel

In kleinen Pflanzkübel eingepflanzter Lavendel wird von einem ausgestreckten Arm gehalten

Hast du noch ein Plätzchen frei auf einer sonnigen Terrasse oder an einer Südfassade? An solchen Standorten mit viel Sonnenschein fühlt sich der Lavendel am wohlsten.

Violette Lavendelblüten in einem Feld

Ungefähr von Juni bis August kannst du dich von den blau-violetten Blüten des Lavendels verzaubern lassen.

Wäre das hier der Französischunterricht, würde man sich jetzt bestimmt fragen: «La vendel oder le vendel?» 🤔

Spaß beiseite. 😄 Denkt man an Kräuter zum Kochen, kommt der Lavendel wohl nur den Wenigsten in den Sinn. Du solltest ihn aber nicht unterschätzen: Der Lavendel ist nicht nur für die Bienen ein wahrer Schmaus, auch in der Küche kann er viel Freude bereiten.

Während es verschiedene essbare Lavendelsorten gibt, wird zum Kochen meistens der sogenannte echte Lavendel verwendet. Er findet neben Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten auch in der Welt der Desserts Verwendung.

Merk dir: Vom Lavendel braucht es nicht viel. Aufgrund seines kräftigen Geschmacks darfst du ruhig sparsam damit umgehen.

🦟 Fun Fact: Ganz im Gegenteil zu Bienen oder Hummeln fühlen sich Mücken und Motten abgestoßen vom Duft des Lavendels. Das macht das Kraut zu einem natürlichen Schutz auf der Terrasse!

Der Lavendel braucht einen sehr hellen Standort. Hast du ein Plätzchen gefunden, der genug Sonnenlicht kriegt, ist die restliche Pflege des Lavendels relativ einfach.

Die duftende Kräuterpflanze ist winterhart. Du kannst sie über den Winter also einfach an ihrem Standort lassen. Abdecken brauchst du sie in der kalten Jahreszeit auch nicht. Außerdem braucht sie nur wenig Wasser. So ist der Lavendel: Pflegeleicht und lecker! 😋

Lavendel kann stark wachsen, lasse deshalb genug Abstand zu allfälligen Pflanzennachbarn. Petersilie solltest du übrigens nicht direkt neben Lavendel einpflanzen. Hingegen kommen beispielsweise Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut oder Majoran gut mit dem Lavendel klar.

Ein großes violettes Feld, welches mit Lavendel bepflanzt ist.

Wenn du Mücken und Motten von deinem Balkon oder Garten fernhalten möchtest, pflanzt du am besten direkt ein ganzen Lavendelfeld. 😉 (C: Antony BEC)

Schoko-Minze

Schoko-Minze (Mentha x piperita 'Chocolate', Schokoladen-Minze) im Pflanzenkübel wird von einer Hand gehalten.

Diese flache Wuchsform ist typisch für die Schokominze.

Nahaufnahme der grünen Blätter einer Schoko-Minze (Mentha x piperita 'Chocolate', Schokoladen-Minze) vor einem hellen Hintergrund

Mit diesen duftenden Blättern lassen sich prima Desserts aufpeppen!

Es gibt viele verschiedene Minz-Arten. Die bekannteste ist wohl die Pfefferminze, aber wir wollen dir hier einen Geheimtipp zeigen: Die Schoko-Minze. Der Name ist hierbei Programm, denn tatsächlich erinnert der Geschmack viele Leute beim Verzehr an Schokolade.

Ist eine Kombination aus Schokolade und Minze genau dein Ding, dann ist diese Pflanze definitiv eine Überlegung wert.

Besonders an der Schoko-Minze ist auch ihre Wuchsform: Sie ist nämlich ein sogenannter Bodendecker, bleibt also flach.

Die Schoko-Minze ist zwar eher durstig, macht es dir dafür leicht, was die kalte Jahreszeit angeht, denn sie ist winterhart. An sonnigen bis halbschattigen Standorten fühlt sie sich zuhause. Mehr Infos zur Pflege der Schoko-Minze findest du in unserem Beitrag im Pflanzenlexikon.

Rosmarin

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) in Erde ohne Topf vor einem hellem Hintergrund wird von einer Hand ins Bild gehalten.

Ein südlicher Standort mit praller Sonne ist genau das Richtige für den Rosmarin.

Rosmarin (Rosemary) mit blauen Blüten in der Natur

Der Rosmarin mit seinen Blüten sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch gut fürs Ökosystem. Die Bienchen freuen sich über den Nektar.

Rosmarin kann verschiedene Rollen bei der Zubereitung einer Mahlzeit spielen. Beispielsweise können Rosmarinnadeln kleingehackt und so der Speise zugegeben werden. Je nach Gericht wird der Rosmarin nicht mitgegessen, sondern als Rosmarinzweige mitgebraten, um Aroma zu spenden.

Was die krönende Kirsche für die Torte ist, stellt der Rosmarin für das Steak dar. Er eignet sich aber nicht nur für Fleischgerichte, sondern kann ebenso gut bei Fisch- und Gemüsegerichten einen herb-würzigen Akzent setzen. Großer Beliebtheit erfreuen sich ausserdem Rosmarinkartoffeln. Auch in der Welt der Desserts findet der Rosmarin Verwendung, beispielsweise in Form eines Rosmarin-Panna-cottas.

Hast du noch etwas Platz an einen sonnigen Standort? Dann ist der Rosmarin ein super Kandidat für dich, dort fühlt er sich am wohlsten. Er wird circa einen Meter hoch und kann das Ganze Jahr über mit seinen grünen Blättern entzücken, denn er ist immergrün.

Der winterharte Rosmarin übersteht die kalte Jahreszeit ohne Probleme. Und auch den Rest des Jahres stellt er dich vor keine Herkulesaufgabe. Die Pflege des Rosmarins ist nämlich leicht.

Rosmarin kommt mit vielen pflanzlichen Nachbarn aus und teilt das Beet oder den Balkonkasten gerne mit Pflanzen wie Salbei, Thymian, Oregano, Basilikum oder Lavendel. Neben Schnittlauch solltest du Rosmarin aber nicht einpflanzen.

Der Name «Rosmarin» hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet soviel wie «Tau des Meeres». Lass dich von diesem Namen aber nicht täuschen, denn der Rosmarin braucht nur wenig Wasser.

Auf der Suche nach den besten Kräutern zum Kochen dürfen wir den Rosmarin aus diesen Gründen auf keinen Fall vergessen. Apropos vergessen, kennst du schon den folgenden Fun-fact?

🧠  So hilft Rosmarin deinem Gedächtnis:

Musst du bald etwas erledigen, das du nicht vergessen solltest? Stell dir beispielsweise vor, du planst, später noch eine Freundin anzurufen, um von deinen neuen Kräutern zu erzählen. Rosmaringeruch kann dir dabei helfen, solche Dinge nicht zu vergessen.

Das klingt erstmal kurios, doch tatsächlich fand man in einer Studie der Universität Northumbria (UK) heraus, dass sich Rosmaringeruch positiv auf das prospektive Gedächtnis auswirken kann.

Keine Sorge, diesen komplizierten Begriff kannst du gleich wieder vergessen. 😉 Denn damit ist nichts anderes gemeint, als eben diese Fähigkeit, dich an das zu erinnern, was du zuvor geplant hast – wie den Anruf zu tätigen.

 Eine große und buschige Rosmarinpflanze.

Nach einigen Jahren kann dein Rosmarin richtig groß werden! (C: Ian Yates)

Oregano

Oregano (Origanum vulgare, Dost, Wohlgemuth, Echter Oregano) mit verschiedenen Aussentöpfen in den Farbtönen Taupe, Hellgrau und Dunkelgrau vor einem hellen Hintergrund

Ernte den Oregano noch bevor er blüht für den intensivsten Geschmack.

Nahaufnahme der grünen Blätter eines Oreganos (Origanum vulgare, Dost, Wohlgemuth, Echter Oregano)

Lasse beim Einpflanzen im Garten etwa 30 cm Platz zu anderen Pflanzen, damit sich der Oregano noch etwas ausbreiten kann.

Oregano sollte auf keiner Pizza und in keinem Kräutergarten fehlen. Er stößt nicht nur in der italienischen Küche auf große Beliebtheit, sondern wird beispielsweise auch in der spanischen oder griechischen Küche oft verwendet. Heutzutage ist Oregano auch über den Mittelmeerraum hinaus weit verbreitet. So wird er verwendet, um Chili con Carne und unzählige weitere Speisen zu würzen.

Der Oregano ist eine pflegeleichte Pflanze. Mache am besten alle 7 Tage den Fingertest, um zu sehen, ob dein Oregano gegossen werden muss. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich der Oregano wohl. Er ist winterhart, du kannst ihn in der kalten Jahreszeit also an seinem üblichen Platz lassen.

Pflanze Oregano nicht neben Majoran ein, sondern lieber neben Rosmarin, Salbei, Basilikum oder Schnittlauch. In unserem Pflanzenlexikon findest du einen ausführlicheren Beitrag zur Pflege des Oreganos.

Petersilie

Ein Bündel Petersilie, das in einer kleinen Vase steht.

Petersilie überzeugt geschmacklich und auch als Deko! (C: pintando la luz).

Ob für die argentinische Grillsauce Chimichurri oder fürs italienische Pesto, Petersilie kommt weltweit zum Einsatz. Gerne wird sie genutzt, um Salate zu verfeinern, doch die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Auch beliebt ist die Verwendung von Petersilie, um Kräuterquark oder Kräuterbutter zuzubereiten.

Tipp: Frische Petersilie solltest du nicht mitkochen, sondern erst nach dem Kochen dazugeben, damit die Aromastoffe nicht verloren gehen. 👩‍🍳

Die Petersilie ist nicht nur vielseitig in der Küche einsetzbar, sie hat auch einen weiteren Vorteil: Sie gilt als pflegeleicht.

Große, gelbliche Blüten der Petersilie.

Die Blüten der Petersilie sehen zwar hübsch aus, jedoch solltest du ihn nicht mehr essen, sobald du diese erblickst (C: Fernando Santander).

Das klingt erstmal alles wunderbar, doch einen wichtigen Hinweis wollen wir dir noch auf den Weg geben:

Iss nichts mehr von der Petersilie, sobald sie zu blühen beginnt. Sie wird dann nämlich giftig. ❗️

Auch wenn das natürlich schade ist, gibt es eine gute Nachricht für alle, die gerne Petersilie ernten: Die Pflanze beginnt erst im zweiten Jahr zu blühen. Nach dem Aussäen kannst du dich also eine Saison lang ungestört an den kulinarischen Schätzen erfreuen, die du von deiner Petersilie erntest.

Und das Blühen ist auch nicht nur negativ: Erstens erfreuen sich natürlich die Bienchen an den Blüten. Zweitens bilden sich aus den Blüten Samen. Säst du diese aus, hast du schon bald wieder frische Kräuterpflanzen, die du ernten kannst.

Als Pflanzennachbarn mag die Petersilie zum Beispiel Basilikum oder Dill. Vermeide es hingegen, Lavendel, Pfefferminze, Schnittlauch oder Koriander neben Petersilie einzupflanzen, weil deren Pflege sich zu stark unterscheidet.

Schnittlauch

Geschnittener Schnittlauch in einer Küche.

Schnittlauch kannst du in deiner Küche vielseitig einsetzen. (C: Konstantinos Papadopoulos)

Schnittlauch verleiht nicht nur deiner Salatsauce oder deinem Pesto das gewisse Etwas, sondern kann auch optisch punkten – insbesondere, wenn er blüht.

Doch ist Schnittlauch überhaupt noch genießbar, sobald er blüht? 🤔

Auch blühender Schnittlauch ist noch essbar, am besten schmeckt der Schnittlauch jedoch vor der Blüte. Durch die Blütenbildung wird das Aroma weniger intensiv. Diejenigen Stängel, auf denen sich Blüten befinden, isst du lieber nicht. Sie werden nämlich tendenziell holziger und etwas bitter im Geschmack.

Übrigens sind auch die Blüten essbar. Das klassische Schnittlauch-Aroma ist hier dezenter als bei den Halmen. Ausserdem schmecken die Blüten auch leicht süsslich und eignen sich beispielsweise für Blütenbutter.

Die rosa- bis lilafarbenen Blüten sind auch bei den fleissigen Bienchen sehr beliebt. 🐝

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) mit rosafarbenen Blüten.

Schnittlauch blüht ungefähr von Mai bis August (C: Jane Duursma).

Schnittlauch ist pflegeleicht und für halbschattige Standorte geeignet. Lebst du in einer windigen Gegend, platzierst du ihn am besten an einem windgeschützten Standort nahe am Haus.

Da der Schnittlauch winterhart ist, übersteht er den Winter also auch draußen. Dabei ist aber empfehlenswert, ihn im Herbst zurückzuschneiden. Möchtest du auch in der kalten Jahreszeit nicht auf frisch geernteten Schnittlauch verzichten, kannst du ihn auch im Haus überwintern.

Thymian, Dill und Oregano kannst du ruhig neben Schnittlauch platzieren. Bei Rosmarin, Koriander oder Petersilie ist das hingegen keine so gute Idee, weil sich deren Pflege zu stark von der des Schnittlauches unterscheidet.

Achtung: Der Schnittlauch benötigt relativ viel Wasser, es ist aber wichtig, Staunässe zu vermeiden. 💧

Das Risiko von Staunässe ist höher, wenn du den Schnittlauch im Topf hältst. Achte deshalb darauf, dass du einen Pflanzkübel verwendest mit Abtropfloch bzw. einer entsprechenden Drainage-Schicht.

Dill

Zwei Bündel Dill liegen auf einem weissen Untergrund.

Pass auf, welche anderen Kräuter du neben Dill pflanzt, da dieser auf manche Pflanzen eine wachstumshemmende Wirkung haben kann. (C: Ren Gillard)

Dill erinnert mit seinem herben, aber auch leicht süßlichen Aroma etwas an Anis, ist aber milder. Mit Dill kannst nicht nur Salate bereichern, sondern er passt beispielsweise auch hervorragend zu Fisch- oder Kartoffelgerichten.

Tipp: Verwende für den besten Geschmack die Dillspitzen. Anders ausgedrückt: Die Spitzen schmecken Spitze! 😋

An einem sonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich Dill am wohlsten. Beim Gießen solltest du dich vor Staunässe in Acht nehmen. Abgesehen davon ist Dill aber eine ziemlich pflegeleichte Pflanze.

Die Frage nach dem Überwintern erübrigt sich bei Dill, denn die Pflanze ist einjährig. Das heißt sie überlebt den Winter nicht, um im nächsten Jahr wieder auszutreiben, stattdessen blüht Dill nur einen Sommer lang und stirbt schließlich ab.

Gelbe Blüten des Krautes Dill.

Die Blüten von Dill sind gelb (C: Ram Kishor)

Die gute Nachricht ist aber, dass er sich, wenn er blüht und Samen bildet, selbst aussäen kann. So können im nächsten Jahr wieder frische Pflanzen heranwachsen und du kannst dich wieder am Dill erfreuen. Natürlich kannst du ihn auch selbst wieder aussäen, um den Dill genau da zu platzieren, wo du ihn am liebsten haben möchtest.

Säe Dill aber besser nicht neben Estragon, Fenchel oder Koriander aus. Vor allem auf Koriander wirkt Dillöl nämlich wachstumshemmend. Wähle als Nachbarpflanzen lieber Petersilie, Schnittlauch, Majoran oder Kerbel.

Mit all diesem Pflanzenwissen im Gepäck bist du nun bestens ausgerüstet, dir dein perfektes Kräuterbeet anzulegen.

Und das war es auch schon mit diesem Blog. Ich sage Sal-bye! 👋