Einrichten mit Pflanzen - Juni 2022

Kokedama selber machen: unsere Anleitung

Ein Plüschaffe hält zwei Kokedamas, Mooskugeln mit einer Babypflanze darin.

Du hast es satt, dass alle deine Pflanzen auf dem Boden, auf Pflanzenständern oder auf Regalen stehen? Hängetöpfe und Makramee Hänger sind aber auch nicht dein Ding? 

Dann sind Kokedamas genau das Richtige!

Einen Topf brauchen sie erst gar nicht und aufhängen kannst du sie ganz leicht. Solltest du die Kokedamas doch mal hinstellen wollen, sind sie platzsparend. 

Kokedama kommt aus dem Japanischen 🇯🇵 und bedeutet nichts anderes als „Moosball“. Es ist also eine Pflanze, welche in eine Erdkugel gepflanzt ist. Diese ist wiederum von Moos umgeben – daher der Name. 

Ursprünglich wurde das mit Bonsais gemacht, weil die teuren Bonsai-Schalen nicht für alle Leute erschwinglich waren. 💰 Deshalb sind Kokedamas auch als „Bonsais der armen Leute“ bekannt. 

  • Kokedama basteln
  • Pflege des Kokedama

Kokedama basteln

Um dein Kokedama selber zu machen, musst du nicht unbedingt einen Bonsai verwenden. Das geht mit (fast) jeder Pflanze. 🪴

Kokedamas kannst du zudem nicht nur in der Wohnung aufhängen, sondern auch draußen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. 

Das brauchst du für dein Kokedama: 

Auflistung, was es für ein Kokedama braucht. Auf dem Bild sieht man: Eine Schüssel mit Pflanzenerde, drei Babypflanzen, eine Schere, angefeuchtetes Moos in einem Topf, Draht und eine Giesskanne mit Wasser.
  • eine kleine Pflanze bzw. eine Babypflanze 🌱
  • Pflanzenerde
  • Wasser 🌊
  • Moos (entweder gekauft oder selbst gesammelt)
  • Draht oder (Nylon-) Schnur
  • eine Schüssel 🥣
  • eine Schere ✂️
SCHRITT 1

Wähle eine passende Pflanze aus und nimm sie vorsichtig aus ihrem Töpfchen. Natürlich kannst du das auch gleich mit mehreren Pflanzen für mehrere Kokedamas machen. 

Entferne möglichst viel der alten Erde von den Wurzeln. Achte aber darauf, dass du diese nicht verletzt. 🚫 Durch das Entfernen geht es später einfacher, wenn du die Pflanze in dein Kokedama setzt. 

Sollte dein Pflänzchen schwarze, faulige Wurzeln haben, kannst du diese direkt mit einer Schere abschneiden. 🔪

Eine Babypflanze wird aus dem Topf genommen.
Die Zimmerpflanzenerde in der Schüssel wird mit Wasser begossen.
SCHRITT 2

Nimm etwas Pflanzenerde und fülle sie in die Schüssel. 🥣 Nun kannst du langsam ein bisschen Wasser 💧 dazu geben und das Ganze vermischen. 

Die Erde solltest du aber nicht ertränken, dass sie davon fließt. 🌊 Wenn du die Erde zusammen drückst und diese direkt wieder zerbröselt, ist sie noch zu trocken.

Wenn du die Erde in eine Kugel drückst, sie aus einem halben Meter Höhe auf den Tisch fallen lässt und diese nicht auseinander bröckelt, hast du die richtige Konsitenz erreicht. 👍🏾

Zwei Hände formen eine Kugel aus der feuchten Zimmerpflanzenerde.
💡

Wenn du für dein Kokedama eine Orchidee verwenden möchtest, solltest du keine normale Pflanzenerde verwenden. Die meisten Orchideen wachsen nicht in der Erde, weshalb es spezielles Orchideensubstrat gibt. Damit dieses in einer Kugelförmig bleibt, kannst du das Substrat in einen Kaffeefilter füllen.

Eine Babypflanze ist komplett mit der nassen Erde eingepackt - die Erde bildet eine Kugel.
SCHRITT 3

Nun hast du zwei Möglichkeiten: Entweder modellierst du die Kugel direkt um die Wurzeln herum, oder du formst die Erdkugel zuerst und setzt die Pflanze dann dort rein. Am besten probierst du aus, was dir leichter fällt.

Die Kugel sollte schlussendlich etwas größer sein als das Töpfchen, in welches die Pflanze vorher eingetopft war. Dadurch haben die Wurzeln noch genügend Platz, weiterzuwachsen. 📈

VARIANTE 1

Für Variante 1 kannst du die Pflanze nehmen und langsam und vorsichtig beginnen, mit der Erde eine Kugel um die Wurzeln aufzubauen. Achte darauf, dass du die Wurzeln nicht verletzt.

Eine Babypflanze wird mit feuchter Erde eingepackt.
Vergleich: Die Erdkugel ist etwa so gross wie der Topf der Babypflanze.
VARIANTE 2

Bei Variante 2 formst du mit der Erde eine Kugel, welche etwas größer ist als der ursprüngliche Pflanzentopf.

Nun kannst du die Kugel hinlegen und oben mit den Fingern vorsichtig eine Öffnung graben, sodass eine Art Schale entsteht. Das Loch muss genügend groß sein, damit die Pflanze und ihre Wurzeln problemlos Platz haben.

Alternativ kannst du die Kugel auch halbieren 🪚 und in jeder Hälfte eine Einkerbung für die Wurzeln machen.

Nun kannst du die Pflanze vorsichtig in das Loch der Erdkugel stecken und dieses auffüllen bzw. in die Einkerbung legen und beide Hälften wieder zusammensetzen.

Achte auch hier wieder darauf, dass du vorsichtig mit den Wurzeln umgehst und diese nicht beschädigst.

Vielleicht musst du die Erde erneut ein wenig formen, damit eine schöne, runde Kugel entsteht. 🟤

Zwei Hände formen eine Erdkugel rund um die Babypflanze.
Die Babypflanze wird mit feuchtem Moos ummantelt.
SCHRITT 4

Damit du das Moos etwas besser um die Erdkugel modellieren kannst, solltest du es ein wenig anfeuchten. 💦 Vor allem, wenn du eine große Moosplatte hast, ist das empfehlenswert.

Entweder kannst du das Moos besprühen oder du schickst es für ein paar Minuten in einer Schüssel Wasser auf Tauchgang.

Wir haben bei unserem Versuch Trockenmoos verwendet, das du im Baumarkt kaufen kannst. Das ist nicht ganz so grün, funktioniert aber genau gleich gut. Das Trockenmoos musst du ebenfalls gut anfeuchten, damit du es modellieren kannst.

SCHRITT 5

Hast du ein ganzes Moosstück, kannst du es mit der grünen Seite nach unten legen und die Erdkugel drauf stellen.  Die übrigen Enden formst du nun um die Erdkugel herum.

Wenn du aber viele kleinere Stücke hast, kannst du mit dem größten Stück beginnen und mit den kleineren die Lücken auffüllen, bis die ganze Kugel bedeckt ist. 🟢

So auch bei unserem Trockenmoos hier: Wir haben einfach die ganze Kugel mit dem nassen Moos ummantelt und gut angedrückt. (Ja, das gibt Dreck unter den Fingernägeln. 🥲 Wenn du das nicht willst, ziehst du dir am besten Gartenhandschuhe an.  💅🏼)

Das feuchte Moos wird um die Babypflanze gelegt.
Das Moos der Kokedama wird mit einem braunen Draht an der Erdkugel festgemacht.
SCHRITT 6

Damit die Konstruktion hält, musst du das Moos nun an der Kugel befestigen.

Dafür kannst du die gesamte Kugel ganz einfach kreuz und quer mit deinem Draht oder deiner Schnur umwickeln. 🧶

Ein grüner Draht und durchsichtige Nylonschnur sind dabei kaum sichtbar. Du kannst aber natürlich auch eine farbige Schnur verwenden, wenn dir das besser gefällt, oder wie hier beim Trockenmoos eine braune Schnur. 🧵

SCHRITT 7

Und schwuppdiwupp – das Kokedama ist fertig. Nun kannst du das Kokedama auf eine Schale oder einen Untersetzer stellen oder du hängst es von der Decke.

Das kannst du mit normaler Schnur machen, oder du verwendest eine Nylonschnur. So entsteht die Illusion, dass das Kokedama schwebt.

Die Pflanze muss dabei nicht unbedingt nach oben zeigen, sondern kann auch leicht zur Seite hängen. Wenn du das Kokedama an der Decke aufhängst, solltest du darauf achten, dass es nicht zu nahe an die Wand kommt. Ansonsten kann es Flecken geben.

Ein fertiges Kokedama hängt in einer Pflanze. Das Kokedama besteht aus einem runden, braunen Erdballen. Oben schaut die Babypflanze raus.

SCHNELLE UND KOMPETENTE HILFE

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Macy (30) hat sich auf die Innenausstattung mit Zimmerpflanzen spezialisiert. Ihr Wissen teilt sie sehr gern mit dir.

Pflege eines Kokedama

Nun hast du dein eigenes Kokedama gebastelt. Gratuliere!

Überleben sollte es aber auch noch. 😉 Deshalb hier einige Pflegetipps:

Standort des Kokedama

Das richtige Plätzchen für dein Kokedama ist natürlich abhängig von deiner gewählten Pflanze. Diesen kannst du in unserem Pflanzenlexikon nachlesen. 📖

Generell kann man aber sagen, dass du dein Kokedama nicht in die direkte Sonne hängen oder stellen solltest. ☀️ Dadurch würde das Moos nämlich zu schnell austrocknen

Kokedama gießen

Wie oft du dein Kokedama gießen musst, ist ebenfalls von der Pflanzenart abhängig. Unser geliebter Fingertest 👇🏻 funktioniert hier leider nicht, weil die Erde von Moos bedeckt ist. Deshalb solltest du dich am Gewicht orientieren. ⚖️

Wenn das Kokedama sehr leicht ist, darfst du es gießen. 💧 Dafür tauchst du es für fünf bis zehn Minuten in eine Schale mit Wasser, damit sich die Erde vollsaugen kann. Ganz ähnlich wie Bottom Watering also. 

Danach solltest du es gut abtropfen lassen. Du kannst es auch vorsichtig ein wenig ausdrücken. Aufhängen solltest du das Kokedama, aus offensichtlichen Gründen, erst, wenn es nicht mehr tropft. 

Um sicher zu sein, dass das Moos nicht austrocknet und braun wird, kannst du dein Kokedama zusätzlich zum Gießen regelmäßig mit Wasser besprühen. 🚿

Kokedama düngen

Mit Flüssigdünger kannst du dein Kokedama am einfachsten düngen. 🌱

Dazu kannst du einfach ein wenig Flüssigdünger unter dein Gießwasser mischen. Achte dabei darauf, dass du es genügend stark verdünnst.

Wie oft du düngen solltest, findest du im Pflanzenlexikon der entsprechenden Pflanze heraus. 

Kokedama umtopfen

Wie bei einem normalen Topf wird die Pflanze irgendwann zu groß für dein Kokedama. 🌳 Das erkennst du daran, dass die Wurzeln durch das Moos hindurch wachsen. Diese kannst du zurückschneiden, aber das Umtopfen so nur für begrenzte Zeit hinauszögern.

Entweder pflanzt du die Pflanze vom Kokedama in einen normalen Topf🪴, oder du machst einfach ein neues, größeres Kokedama. Sehr große Pflanzen sind für Kokedamas aber eher unpraktisch.

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