Pflanzenblog - November 2021

Kleine Tierchen in der Erde von Zimmerpflanzen – behandeln oder in Ruhe lassen?

Nahaufnahme von feuchter Erde mit einem weisslich-durchsichtigen, winzigen Tierchen darauf

Tierchen in der Pflanzenerde lassen sich nur selten blicken. Vielleicht sind sie schüchtern? 🤫 

Beim Umtopfen kommen sie aber in der Regel zum Vorschein, nämlich dann, wenn du ihr Zuhause – also die Erde – aufwühlst.

In diesem Fall musst du die Pflanze vor Schreck nicht gleich fallen lassen (ja, das ist uns schon passiert... 🙃). Manche der Tierchen sind nämlich sogar nützlich für einen gesunden Pflanzentopf. Na gut, manche auch nicht.

Eines vorneweg: Dir selbst schaden die Tierchen in der Erde nicht. Falls du eine Insekten-, Schnecken- oder Wurmphobie hast, lohnt sich eine Schaufel. So musst du nie mehr direkt in die Erde greifen.

Nun soll's losgehen. Wir erklären dir, wie Tierchen in die Erde kommen, welches Tier du da in der Erde entdeckt hast und ob du es bekämpfen musst oder getrost im Topf lassen kannst.

Woher kommen die Tierchen in der Pflanzenerde?

Der häufigste Fall: Sie sind schon vor dem Umtopfen in der Erde drin. Besonders Blumenerde niedriger Qualität enthält in vielen Fällen Larven von Trauermücken und sonstigen Tierchen. Auch Gartenerde kann dir viele Tiere, die eigentlich in den Garten gehören, ins Haus holen. Schlimm ist das grundsätzlich nicht – aber auch nicht besonders appetitlich.

In anderen Fällen schleppst du dir die Bewohner ein, wenn du deine Pflanzen an warmen Tagen nach draußen stellst. Auch beim Lüften können sie deinen Pflanzen einen Besuch abstatten. Das heißt aber nicht, dass du darauf verzichten musst. Die kleinen Tierchen wirst du nämlich in der Regel genauso schnell los, wie sie gekommen sind (das zeigen wir dir in den nächsten Abschnitten 😉). So können deine sonnenliebenden Pflanzen trotzdem die frische Luft genießen. 

Unsere Pflanzen werden alle vor dem Versand umgetopft und mit der Lupe genau kontrolliert 🔎 – ein Bestandteil des Geheimnisses von feey-Pflanzen. Tierchen in der Erde solltest du also keine antreffen – auch weil wir unsere Erde frisch und gemäss den Bedürfnissen unserer Pflanzen mischen.


Kommen wir nun zu unserem Portrait über die häufigsten Tierchen in der Erde:

Springschwänze

Springschwänze: kleine weisse Tiere auf Erde
Springschwänze: kleine weisse Tiere auf Erde, zur besseren Kennzeichnung umkreist

Die kleinen Springschwänze kommen oft in großer Zahl vor und haben deshalb schon viele Pflanzenfans schockiert. Sie sehen aus wie kleine, weiße Würmer und haben kleine Fühler am Kopf.

Du entdeckst die Springschwänze meistens beim Gießen deiner Pflanze, beim Umtopfen oder beim Hochheben des Untersetzers. Dann hüpfen bzw. springen die Insekten nämlich wie verrückt herum.

Springschwänze tauchen bei nasser Erde auf, da sie Feuchtigkeit lieben. Diese finden sie in den Töpfen von Zimmerpflanzen. Die Insekten können übrigens auch an anderen Stellen im Haus vorkommen und müssen nicht zwingend etwas mit deiner Pflanze zu tun haben.

Sind Springschwänze gefährlich für meine Pflanzen?

💡 Springschwänze zersetzen totes Material in der Erde und erzeugen dadurch Humus. Dieser enthält viele Nährstoffe und ist wie Dünger für deine Pflanzen.

Du siehst – schlecht sind die Tierchen nicht.

Aus diesem Grund musst du die Springschwänze nicht entfernen, es sei denn, du hast eine Insektenphobie. Falls deine Pflanze anfängt zu schwächeln, können die Springschwänze aber trotzdem Schaden anrichten. Deshalb unsere Empfehlung: 

🙂 Deiner Pflanze geht es gut und sie wächst? 👉🏾 Lass die Springschwänze im Topf.
🙁 Deine Pflanze beginnt zu schwächeln, sieht blass aus und wächst nicht mehr? 👉🏼 Behandle die Springschwänze.

Springschwänze behandeln

Zur Behandlung hast du mehrere Optionen:

  • Umtopfen

Setze deine Pflanze in frische, hochwertige Erde. Die alte Erde kannst du entsorgen. Wenn du möchtest, nimmst du dir aber ein paar der alten Springschwänze (mit einer Schaufel) und gibst sie in den neuen Topf. In kleinen Mengen sind die Springschwänze nämlich sehr nützlich und deine Pflanze wird sie mögen. Alle Tipps zum richtigen Umtopfen findest du in unserem Blogpost.

  • Raubmilben

Raubmilben sind Nützlinge, die du auf der Pflanze und der Pflanzenerde verteilen kannst. Sie jagen die Springschwänze oder andere bodenlebende Schädlinge gezielt und effektiv. Sobald keine Schädlinge mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Raubmilben. So einfach ist es! 💪🏽 Die Raubmilben eignen sich besonders bei einem starken Befall oder XXL-Pflanzen, bei denen das Umtopfen zu aufwändig wäre. Alle weiteren Infos zu den Nützlingen findest du in unserem Raubmilben-Blog.

  • Erde antrocknen lassen

Da Springschwänze Feuchtigkeit lieben, sind sie – wer hätte das gedacht 🤔 – keine Fans von Trockenheit. Du kannst die Erde deiner Pflanze also leicht austrocknen lassen. Warte dazu einfach 2-3 Tage länger mit dem Gießen. Falls deine Pflanze gar kein Fan von trockener Erde ist (👉🏿 das liest du im Pflanzenlexikon), empfehlen wir dir diese Methode aber nicht.

  • Erde fluten

Auch das genaue Gegenteil des vorherigen Tipps kann funktionieren – flute die Erde deiner Pflanze. Das klappt besonders bei kleinen Pflanzen, indem du den Erdballen in einen Eimer gefüllt mit Wasser stellst. Dort lässt du die Pflanze für ein paar Minuten. Die Springschwänze werden langsam an die Oberfläche steigen, wo du sie abschöpfen kannst.

Die Methode ist grundsätzlich für alle Pflanzen geeignet, aber du kannst mit ihr nicht restlos alle Springschwänze entfernen. Das ist aber auch nicht schlimm, sofern du nicht partout ein Problem mit Krabbeltierchen hast. 🙂

Nach der Tauchaktion musst du den Topf deiner Pflanze wohl ein bisschen mit Erde auffüllen, weil durch die Badeaktion ein Teil der Erde verloren geht. Außerdem – wichtig! – solltest du deine Pflanze erst wieder gießen, wenn die obersten 4-5 Zentimeter der Erde ausgetrocknet sind. Sonst gibt es Staunässe, und die wollen wir nicht.

Raubmilben

Raubmilben befinden sich gerne nicht nur in der Erde, sondern auch außen am Innentopf oder sogar auf dem Boden des Übertopfes. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie kleine Spinnen und wuseln meistens in großer Zahl herum. Auch sie können von draußen eingeschleppt werden.

Raubmilben bekämpfst du am besten gar nicht – sie sind gute Freunde der Pflanzen. Sie jagen nämlich (je nach Art) Schädlinge auf der Pflanze oder in der Erde.

Egal welches bodenlebende Tierchen deine Pflanzen belästigt – die Raubmilben regeln das.

Zusammengefasst: Freu dich über ihren Besuch!

Wenn keine Schädlinge zum Jagen mehr da sind, verschwinden bzw. sterben auch die Raubmilben in der Erde. Du musst deine Pflanze aber deswegen nicht umtopfen, es macht ihr nichts aus. 🙂

Regenwürmer (oder sonstige Würmer)

Regenwurm im Gras

(C: Jonathan Kemper)

Regenwürmer kommen meist nur im Garten vor. Im Topf deiner Zimmerpflanzen sind sie sehr selten. Meistens werden sie über Gartenerde eingeschleppt.

💡 Grundsätzlich sind die Regenwürmer nicht problematisch. Sie zersetzen die Erde und sorgen für guten Humus.

Im Topf ist der Platz aber sehr beschränkt und die Würmer vermehren sich schnell.

Damit der Regenwurm nicht auf dumme Gedanken kommt, entfernst du den Schelm am besten (von Hand oder mit einer Schaufel). Du kannst ihn im Garten aussetzen.

Tausendfüßer

Tausendfüssler auf Asphalt

(C: Glen Carrie)

Die Tausendfüßer haben zwar merkwürdig viele Beine (weiß eigentlich irgendjemand, wieso? 🤨), sind aber nicht schädlich. Auch im Garten gelten sie als Nützling.

Sofern dich das Tierchen nicht anekelt, kannst du es also im Topf lassen. Ansonsten gilt das Gleiche wie beim Regenwurm: Entferne es mit einer Schaufel und setze es in den Garten. Anfassen solltest du Tausendfüßer in der Erde aber nicht, da manche von ihnen die Haut reizen.

Raupen

Grüne Raupe frisst ein grosses Loch in das Blatt eines Gummibaums

Raupen im Pflanzentopf sind eher selten. In den meisten Fällen wirst du sie an den Blättern antreffen. Aber auch dort ist eine Begegnung unwahrscheinlich und meistens nur dann möglich, wenn deine Pflanze vorher draußen gestanden hat.

Falls du trotzdem eine Raupe entdeckt hast, solltest du sie entfernen. Sie ernähren sich nämlich von den Pflanzenblättern und können ganz schön hungrig sein. Um abgefressene Stellen zu vermeiden, setzt du sie lieber aus.

Wir empfehlen dir, die Raupe nicht direkt anzufassen. Gewisse Tierchen können die Haut reizen. Zieh dir also lieber Handschuhe an.

Schnecken

Nacktschnecke auf steinigem Boden

(C: Omar Ram)

Schnecken sind bei Zimmerpflanzen sehr selten – aber nicht undenkbar.

Wenn du deine sonnenliebenden Pflanzen einmal nach draußen gestellt hast, könnte sich eine neugierige Schnecke an den Blättern befinden. Dann kannst du sie einfach wegnehmen und wieder in den Garten lassen.

Auch in der Erde können vereinzelt Schnecken vorkommen, nämlich solche ohne Häuschen. Die sind meistens hell gefärbt und nicht länger als 3cm. Falls du eine solche entdeckt hast, kannst du sie einfach mit einer Schaufel entfernen und freilassen.

Weiter behandeln musst du die Topferde nicht. Schneckengift hilft bei einer einzelnen Schnecke oft wenig und kann deinen Haustieren gefährlich werden. Wir raten deshalb davon ab.



Im Inneren der Erde scheint alles in Ordnung zu sein, aber die Oberfläche ist von einem weissen Belag überzogen? Da handelt es sich wohl um Schimmel. Was du dagegen tun kannst, erklären wir dir in unserem Blogpost zum Thema Schimmel auf der Erde.

Machst du dir Sorgen um andere Tierchen, sprich deine Haustiere? Dann empfehlen wir dir unsere tierfreundlichen Pflanzen oder die Tipps, um Pflanzen und Tiere strikt zu trennen.


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